Eine jede Matratze sollte nach acht bis zehn Jahren durch eine neue ersetzt werden. Dies hat hygienische Gründe, aber sie ist nach dieser Nutzungsdauer auch durchgelegen und passt sich nicht mehr perfekt der Körperform an. Leider verbreitet die große Mehrzahl neuer Matratzen in den ersten Tagen einen unangenehmen Geruch und in vielen Fällen stinkt sie sogar beißend. Woran liegt das?
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Kaltschaummatratzen stinken herstellungsspezifisch
Bei Matratzen verhält es sich nicht anders als bei einem Auto, einem Haushaltsgerät und vielen anderen Dingen des täglichen Lebens. Wenn sie erstmals von ihrer Verpackung und von Schutzfolien befreit werden, setzen sie alle Gerüche frei, die sie während ihrer Herstellung aufgenommen haben. Dies sind keinesfalls Gerüche, wie sie in Form von gesundheitsschädlichen Substanzen wie Formaldehyd bei Artikeln aus unbekannten Produktionen entstehen. Vielmehr sind sie produktionsbedingt und ihre Gefahrlosigkeit ist im Zuge der Zertifizierung dieser Artikel ausreichend getestet worden.
Besonders betroffen sind davon Kaltschaummatratzen. Sie bestehen aus einem synthetischen Schaum mit Millionen kleinster Gasbläschen. Beim Schneiden während des Produktionsprozesses werden viele dieser Gasbläschen zerschnitten und das darin enthaltene Gas entweicht. Dies sind flüchtige organische Verbindungen. Um sie völlig entweichen zu lassen, müsste das zugeschnittene Rohmaterial wochenlang zwischengelagert werden. Dies ist ein Kostenfaktor, den sich die Hersteller ersparen. Sie verarbeiten die Zuschnitte sofort und verkleiden sie mit dem Bezugsstoff. Die Gasabgabe wird damit unterbunden und der Bezugsstoff nimmt diesen Geruch ebenfalls an. Extrem wird die Situation bei gerollten Kaltschaummatratzen, bei denen der Geruch in der Rolle gespeichert wird.
Info: Beim Aufrollen gerollter Kaltschaummatratzen, aber auch beim Herausnehmen gestreckter Matratzen aus der Verpackung, können die aufgestauten Gerüche entweichen. Im Gegenteil – beim Aufrollen reißen weitere Gasbläschen auf, die nun ebenfalls ihren geruchsintensiven Inhalt freisetzen.
Stinken auch andere Matratzen?
Selbst hochwertige Taschenfederkernmatratzen und Hightechprodukte sind von einem herstellungsbedingten Geruch geprägt. Er ist meist nicht so intensiv wie der von Kaltschaummatratzen, aber ebenfalls spürbar.
Das Geruchsempfinden ist aber auch psychologisch bedingt. Seit Jahren verbringen Sie Ihre erholsamen Nachtstunden auf der gleichen Matratze. Deren Eigengeruch ist Ihnen vertraut und Sie nehmen ihn kaum noch wahr. Eine neue Matratze wirkt auf Sie wie ein Fremdling, zu dem Sie erst Kontakt aufnehmen müssen. Vielleicht gehören auch Sie zu den Menschen, die verschiedene Gerüche besonders stark wahrnehmen. Sie empfinden Ihre neue Matratze als Stinker, während sich andere Käufer und Käuferinnen von diesem herstellungsbedingten Geruch kaum beeinflussen lassen. Stinkende Matratzen resultieren dementsprechend aus
- herstellungsbedingten Gerüchen,
- Gerüchen der Verpackung,
- Gerüchen von Aufklebern und Schutzfolien,
- aber auch von Ihrem eigenen Geruchsempfinden.
Was können Sie gegen stinkende Matratzen tun?
Vielen Matratzen, und auch hier wieder vorrangig den Kaltschaummatratzen, liegt häufig ein Beipackzettel bei. Seine Ratschläge fordern Sie dazu auf, die Matratze zunächst auszupacken beziehungsweise auszurollen. Deponieren Sie die Matratze an einem Ort, an dem sie nicht im Wege ist. Er sollte einen ausreichenden Luftaustausch sicherstellen, wie ihn Balkone beispielsweise bieten. Die Matratze darf jedoch keinesfalls durch Witterungseinflüsse feucht werden. Stellen Sie die Matratze senkrecht auf, damit ihre größten Flächen von der Außenluft umspült werden können. Im Regelfall ist der Eigengeruch nach spätestens acht Tagen verschwunden und Sie können ein neues, erholsames Schlafgefühl genießen.
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