Schlafapnoe ist ein Krankheitsbild, bei dem immer wieder Atemaussetzer während des Schlafens auftreten. Der Begriff „Apnoe“ kommt dabei aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Nicht-Atmung“ oder auch „Windstille“. Zwar ist das Schlafapnoe-Syndrom für die Betroffenen selbst meist nicht gefährlich, aber es geht mit unangenehmen und teilweise gefährlichen Symptomen sowie Begleiterscheinungen einher. Welche Ursachen und Folgen Schlafapnoe haben kann und wie sich die nächtlichen Atemaussetzer behandeln lassen, zeigen wir hier.
Inhalt des Artikels
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Schlafapnoe – das Wichtigste in aller Kürze
- Unter dem Begriff Schlafapnoe werden nächtliche Atemaussetzer verstanden, die den Schlaf des Betroffenen erheblich stören können
- Folgen der Atempausen in der Nacht sind oft Tagesmüdigkeit und Unkonzentriertheit am nächsten Tag
- Auch Kopfschmerzen, Bluthochdruck und Schwindel können Folge der Schlafapnoe sein
- Schlafapnoe kann durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten, durch die Verwendung einer Atemmaske aber auch operativ behandelt werden
Ursachen der Schlafapnoe
Bei Schlafapnoe kommt es während des Schlafes immer wieder zu unwillkürlichen Atemaussetzern. Oft gehen die kurzen Atemstillstände außerdem auch mit Schnarchen einher. Die Betroffenen bemerken davon in vielen Fällen allerdings nichts. Oft ist es hingegen der Partner, der die Atemstillstände bemerkt.
Die nächtlichen Atempausen können dabei zwei verschiedene Ursachen haben. Auch eine Mischform aus beiden Typen des Schlafapnoe-Syndroms ist möglich:
Obstruktive Schlafapnoe
Die obstruktive Schlafapnoe ist die häufigste Form der nächtlichen Atemaussetzer. Sie entsteht dann, wenn die Atemmuskulatur zwar den Befehl erhält, Luft zu holen, die Kraft der Muskulatur jedoch zunächst nicht ausreicht, um den Befehl auszuführen. Die erschwerte Atmung wird dabei durch eine Verengung oder Verlegung der Atemwege ausgelöst.
Grund für verengte oder verlegte Atemwege und damit auch für die Atempausen können anatomische Besonderheiten, wie beispielsweise ein zurückliegender Unterkiefer oder auch Übergewicht sein. Auch das Schlafen in Rückenlage sowie die Einnahme bestimmter Medikamente, welche die Muskelentspannung intensivieren, können die Schlafapnoe begünstigen.
Zentrale Schlafapnoe
Seltener kann die Schlafapnoe auch auf eine Fehlfunktion im Gehirn, welches auch für die Steuerung der Atemmuskeln zuständig ist, zurückzuführen sein. Ist das der Fall, liegt die sogenannte zentrale Schlafapnoe vor. Bei dieser „vergisst“ das Gehirn für kurze Zeit, die Atemmuskeln überhaupt zu aktivieren. Erst dann, wenn das Blut schließlich zu wenig Sauerstoff enthält, sendet das Gehirn den Impuls zur Atmung, um den zu niedrigen Sauerstoffgehalt auszugleichen.
Welche Symptome und Folgen kann Schlafapnoe haben?
Leidet ein Patient unter Schlafapnoe, kommt es während des Schlafens immer wieder zu Atempausen. Die wiederkehrenden Atemaussetzer dauern dabei für mindestens 10 Sekunden, meistens aber für 20 bis 30 Sekunden, an. Hiervon bekommt der Betroffene selbst meist erst einmal gar nichts mit. Oft ist es jedoch der Partner, der die Atemaussetzer bemerkt. Das nicht zuletzt darum, weil das Wiedereinsetzen der Atmung oft von lauten Atem- oder Schnarchgeräuschen begleitet wird.
In den allermeisten Fällen sind dabei weder das Schnarchen noch die Schlafapnoe selbst für den Betroffenen gefährlich. Kommt es jedoch zu mehr als fünf Atemaussetzern pro Stunde, können sich daraus dennoch unangenehme Folgen und Begleiterscheinungen ergeben.
Die Folgen und Begleiterscheinungen des Schlafapnoe-Syndroms hängen insbesondere mit der Verminderung der Schlafqualität, die durch die Atemaussetzer entsteht, zusammen. Schließlich kommt es dann, wenn der Körper aufgrund der Atemaussetzer keinen Sauerstoff erhält, zu „Alarm“- und Weckreaktion des Körpers, sodass die Atmung nach einer Pause wieder einsetzt.
Kommt es in der Nacht immer wieder zu einem solchen Wechsel zwischen Atemstillstand und Weckreaktionen, macht das dem Betroffenen wirklich erholsamen Schlaf so gut wie unmöglich. Selbst wenn er sich am nächsten Morgen an nichts erinnern kann, sind Tagesmüdigkeit und Unkonzentriertheit oft deutlich spürbar.
Schlafapnoe kann gefährlich werden
Von Schlafapnoe Betroffene werden durch ihre nächtlichen Atempausen immer wieder und meist ohne es zu merken für einige Sekunden wach. Klar, dass wirklich erholsamer Schlaf so fast unmöglich wird. Besonders häufige Folgen der nächtlichen Atemaussetzer sind darum deutlich ausgeprägte Tagesmüdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsprobleme.
Diese Folgen sind allerdings nicht nur unangenehm – teilweise können sie sogar gefährlich werden. Das gilt zumindest dann, wenn es bei Betroffenen zu plötzlichem Einnicken, dem sogenannten Sekundenschlaf, kommt. Tritt der Sekundenschlaf nämlich im Straßenverkehr auf, kann das lebensgefährliche Folgen haben.
Was tun gegen Schlafapnoe?
Das Schlafapnoe-Syndrom kann auf verschiedene Weise behandelt werden. Welche Methoden am besten geeignet sind, hängt dabei vom betreffenden Einzelfall ab.
Handelt es sich beispielsweise um einen leichten Fall der obstruktiven Schlafapnoe, können oft bereits einfache Gegenmaßnahmen wie die Reduktion von Übergewicht oder der Verzicht auf bestimmte Medikamente, Alkohol oder Tabak die Atemaussetzer beseitigen. Auch Hilfsmittel, die vermeiden, dass sich der Betroffene während des Schlafens in Rückenlage begibt, können oft helfen.
In schwereren Fällen oder in solchen, in denen sich die genannten Gegenmaßnahmen als wirkungslos erweisen, kann das Schlafapnoe-Syndrom sowohl mit speziellen Atemmasken als auch mit Hilfe einer Operation behandelt werden.
Behandlung mit einer Atemmaske
Die wohl einfachste und am häufigsten angewendete Behandlungsform der Schlafapnoe ist die Behandlung der Atemaussetzer durch die nächtliche Beatmung des Betroffenen mit Hilfe einer speziell angepassten Maske. Der Betroffene trägt die Atemmaske dabei über Nacht und bekommt so mit leichtem Überdruck Luft über Nase und Mund zugeführt.
Das Zusammenfallen der Atemwege sowie die Unterbrechungen der Luftzufuhr im Schlaf können so meist wirksam verhindert werden. Das hängt insbesondere damit zusammen, dass sowohl die Art der Maske als auch das Beatmungsverfahren individuell an die Bedürfnisse des Betroffenen anpassbar sind.
Behandlung der Schlafapnoe durch Operation
In einigen Fällen kann auch ein operativer Eingriff dabei helfen, die Schlafapnoe und damit auch ihre Symptome und Begleiterscheinungen zu beseitigen. Das kann etwa dann der Fall sein, wenn vergrößerte Nasenpolypen oder Rachenmandeln Grund für die Atemaussetzer sind.
In wenigen Fällen können außerdem auch die operative Weitung der Atemwege oder die Therapie mit Hilfe eines implantierten Zungenschrittmachers durchgeführt werden. Letzterer sorgt für die Stimulation eines Nervs, der für die Steuerung der Zungenmuskulatur zuständig ist. Hierdurch können auch die Atemwege über Nacht besser offen gehalten werden.
Bei Verdacht auf Schlafapnoe – Ab zum Arzt!
Wer seinen Partner immer wieder mit lautem Schnarchen aus dem Schlaf reißt oder sich auch nach einer ausreichenden Schlafdauer ständig müde und unkonzentriert fühlt, könnte unter Schlafapnoe leiden. Da sich aus den nächtlichen Atemaussetzern sowohl unangenehme aber teilweise auch gefährliche Folgen ergeben können, sollten sich Betroffene unbedingt genauer von einem Arzt untersuchen lassen.
Die Untersuchung des Schlafs kann dabei heute mit Hilfe spezieller Messgeräte, die dem Patienten vom Arzt leihweise überlassen werden, sogar zuhause erfolgen. Die Messergebnisse können dann gemeinsam mit dem Arzt ausgewertet und eine passende Behandlungsoption gefunden werden.
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