Wenn das Baby im Schlaf weint, jammert oder zuckt, sind Eltern oft beunruhigt. Vielleicht scheint es, als würde das Kleine im Schlaf erschrecken und weint dann oder als würde es aus einem Albtraum nicht erwachen. Oft fragen sich Eltern, ob es überhaupt möglich ist, dass Kinder weinen aber dennoch schlafen und ob sie das Kind aufwecken sollten, um es zu beruhigen.
Baby weint im Schlaf – Das Wichtigste in Kürze
- Babys träumen im Schlaf deutlich mehr als Erwachsene oder ältere Kinder
- Das Baby schläft nicht? Auch Traumschlafphasen sind bei kleinen Kindern „aktiver“ und können mit Bewegungen, Geräuschen oder Weinen einhergehen
- Bewegt sich das Kind oder weint es während einer Traumschlafphase, wacht es meist dennoch nicht auf
- Es ist jedoch möglich, das Kind auch im Schlaf – beispielsweise durch Berührung – zu beruhigen
Inhalt des Artikels
Empfehlungen der Redaktion: Unsere Top 2 Matratzen
*Affiliate Link / Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Warum weint mein Baby im Schlaf?
Wer davon ausgeht, dass Babys tatsächlich stets “wie ein Baby“ schlafen, hat vermutlich recht wenig Zeit mit Kleinkindern verbracht. Schließlich kommt es gerade bei Babys und Kleinkindern häufiger vor, dass sie in der Nacht weinen, jammern oder sich plötzlich im Schlaf bewegen. Teilweise erwachen die Kinder nicht einmal aus dem Schlaf.
In den allermeisten Fällen besteht kein Grund zur Sorge und auch eine Schlafstörung ist nicht für das nächtliche Weinen verantwortlich.Vielmehr ist es, das im Vergleich zu Erwachsenen eher besondere Schlafmuster kleinerer Kinder, welches für die vermeintliche Störung des Schlafes verantwortlich ist. Darum ist es wichtig, dass Schlafverhalten von Babys und kleineren Kindern zu kennen, um bestmöglich mit nächtlichem Weinen und ähnlichem Verhalten umgehen zu können.
Die Schlafphasen von Babys und Erwachsenen im Vergleich
Prinzipiell gibt es fünf verschiedene Schlafphasen bzw. Schlafstadien. Die zwei prägnantesten Arten des Schlafs sind dabei die Tiefschlafphase (Non-REM-Schlafphase) und die Traumschlafphase (REM-Schlafphase).
„REM“ bedeutet dabei soviel wie „rapid eye movement“ und meint, dass sich in der Traumschlafphase eine vermehrte Bewegung der Augen (hinter den geschlossenen Lidern) beobachten lässt.
Die Tiefschlafphase hingegen wird in mehrere, aufeinanderfolgende Stadien unterteilt. Die Einschlafphase, die Leichtschlafphase und die „echte“ Tiefschlafphase.
Erwachsene und größere Kinder gehen von einer leichten Einschlafphase in einen Leichtschlaf und erst danach in eine Tiefschlafphase über. Von Schlafstufe zu Schlafstufe werden Herzschlag und Atmung dabei regelmäßiger und ruhiger. Ist die Tiefschlafphase schließlich erreicht, bewegt sich der Schlafende kaum, nimmt äußere Einflüsse so gut wie nicht war und erwacht nur schwer aus dem Tiefschlaf. Mehrmals pro Nacht werden diese Tiefschlafphasen durch den Traumschlaf (REM-Schlaf) abgelöst.
Während einer Traumschlaf- oder REM-Schlafphase fällt das Aufwachen leichter, das Gehirn ist aktiver und verarbeitet unter anderem die Eindrücke des Tages. Herzschlag und Atmung sind in dieser Schlafphase unsteter und die Augen bewegen sich oft sichtbar hinter den geschlossenen Lidern.
Bei Erwachsenen und älteren Kindern weist der Schlaf stets dieses Muster auf und die verschiedenen Schlafstadien wechseln sich etwa rund fünf oder sechsmal pro Nacht ab.
Babys und Neugeborene hingegen verbringen etwa die Hälfte ihres Schlafs in der REM-Schlafphase. Das Baby ist deshalb nachts natürlich unruhiger. Wie bereits gesehen, ist der REM-Schlaf dabei deutlich „aktiver“ als die Tiefschlafphase und kann durch verschiede – auch äußerlich sichtbare – Merkmale gekennzeichnet sein.
In der REM-Schlafphase kann es beispielsweise passieren, dass:
- Arme oder Beine zucken
- Augenbewegungen auch bei geschlossenen Lidern zu erkennen sind
- Die Atmung unregelmäßig wirkt oder sie (bei Säuglingen) sogar periodisch für einige Sekunden aufzuhören scheint
Atmet das Kind oder der Erwachsene hingegen regelmäßig und bewegt sich gar nicht oder kaum, befindet sich die Person hingegen in der Tiefschlafphase.
Besondere Schlafmuster bei Babys und Kleinkindern
Während ein Schlafzyklus bei Erwachsenen und größeren Kindern etwa 90 Minuten dauert, ist der Schlafzyklus von Babys nur etwa 60 Minuten lang. Dementsprechend befinden sich Babys öfter in einer REM-Schlafphase, in der sie nicht nur träumen, sondern sich auch bewegen, weinen oder andere Geräusche von sich geben können, ohne aufzuwachen. Das ist jedoch ein völlig normaler Vorgang und bedeutet nicht, dass das Kind unter Schlafstörungen leidet.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass Kinder in den ersten drei Lebensmonaten – im Gegensatz zu Erwachsenen und älteren Kindern – zuerst in eine Traumschlafphase eintreten. Deshalb wachen Neugeborene kurz nach dem Einschlafen auch besonders leicht wieder auf.
Außerdem ist die Häufigkeit der Traumschlafphasen deutlich höher. Das hat auch damit zutun, dass in dieser Schlafphase, unter anderem die Reifung des Gehirns sowie das Körperwachstum stattfinden. Dementsprechend wird davon ausgegangen, dass gerade die Traumschlafphase für die Entwicklung kleinerer Kinder besonders wichtig ist.
Mit Vollendung des 3. Lebensmonats gleicht sich das Schlafmuster von Babys schließlich dem von Erwachsenen und älteren Kindern an. Fortan fallen Babys zuerst in eine Tiefschlafphase, träumen jedoch nach wie vor deutlich mehr. Dabei ist es normal, wenn Bewegungen, Weinen oder andere Geräusche während der Traumschlafphase auftreten. Ebenfalls normal ist es, wenn zwischen dem Übergang vom Traum- in den Tiefschlaf kurze Wachphasen auftreten.
Mein Baby weint im Schlaf – Was tun?
Baby findet nicht in den Schlaf? Wie schon erwähnt, kann es durchaus vorkommen, dass Babys im Schlaf und während einer Traumphase sowie beim Übergang von einer Schlafphase in eine andere weinen. Teilweise kann es sich dabei um ein „echtes“ Weinen, teilweise aber auch nur um Schluchzen, kurzes Jammern oder ähnliche Geräusche handeln. Doch was sollten Eltern tun, wenn ihr Baby im Schlaf kurz weint? Ist es das Richtige, das Kind hochzuheben, es aufzuwecken und zu trösten?
Prinzipiell gilt: Echte Einschlafprobleme bei einem Baby sind eher selten. Solange Kinder darum tatsächlich nur im Schlaf weinen, besteht üblicherweise kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil: Wenn das Kind – auch nur um Trost zu spenden – aus dem Schlaf gerissen wird, verschlimmert das die Situation und auch meist das Weinen.
Besser ist es hingegen, das Kind sanft zu berühren oder mit ihm zu sprechen, ohne es aufzuwecken. Teilweise reicht es bereits aus, eine Hand behutsam auf die Brust des Kindes zu legen, um es durch den Körperkontakt zu beruhigen.
Etwas anderes gilt allerdings, wenn das Baby im Schlaf oft oder regelmäßig weint. Dann ist es sinnvoll, einen Kinderarzt aufzusuchen und abzuklären, ob das Kind nicht eventuell aufgrund von Schmerzen oder anderen Beschwerden weint.
Hat Ihnen der Artikel gefallen?
Wir freuen uns über eine Bewertung.