Ungebetene Gäste, die plötzlich ins Schlafzimmer einziehen, hat niemand wirklich gern. Das gilt insbesondere dann, wenn es sich bei den neuen Mitbewohnern um Silberfische handelt, die sich im Schlafzimmer oder sogar im Bett tummeln. Wie Silberfische überhaupt ins Bett oder Schlafzimmer gelangen und wie wir sie loswerden können, erfahren Sie jetzt. Und warum die zwar ungefährlichen Hausgäste durchaus ein Alarmsignal gerade für Allergiker sein können, erklären wir hier.
Das Wichtigste in aller Kürze
- Silberfische sind kleine ungefährliche, flügellose und nachtaktive Insekten
- Sie werden etwa einen Zentimeter groß und kommen insbesondere in warmen und wenig belüfteten Räumen vor
- Die Insekten ernähren sich bevorzugt von Kohlenhydraten und Stärke
- Ihr Vorkommen kann gelegentlich auf einen Schimmel- oder Milbenbefall in einem Raum hindeuten
Inhalt des Artikels
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Silberfische im Schlafzimmer – ungebetene Urzeit-Gäste
Lepisma saccharina, auch Silberfische genannt, sind Urinsekten. Bereits vor etwa 300 Millionen Jahren waren die kleinen silbergrauen Krabbeltiere auf der Erde unterwegs. Und auch heute noch kommen die etwa einen Zentimeter kleinen nachtaktiven Insekten zumeist an warmen und feuchten Orten vor.
Ideale „Wohlfühlbedingungen“ herrschen für Silberfische bei Temperaturen zwischen 10 und 35 Grad. Aufgrund ihrer sehr dünnen Haut sind die kleinen Urinsekten außerdem auf eine recht hohe Luftfeuchtigkeit von optimalerweise 75 Prozent angewiesen. Ist die Luftfeuchtigkeit hingegen zu niedrig, verenden die Tiere.
Wo kommen Silberfische besonders oft vor?
Aufgrund dieser besonderen Ansprüche an ihren Lebensraum kommen Silberfische in Wohnungen besonders in warmen und oft schlechter belüfteten Räumen wie Badezimmern, Küchen (z.B. unter der Spüle), in Kellerräumen oder sogar im Schlafzimmer vor. Dabei leben Silberfische längst nicht nur in älteren Gebäuden. Auch in Neubauten können sie beispielsweise aufgrund von noch nicht vollständig getrocknetem Mauerwerk ideale Lebensbedingungen vorfinden. Über die Abflusssysteme schaffen es die kleinen Urzeittiere dann in ihr neues Zuhause. Werden bestimmte Räume dort kaum oder wenig belüftet, finden Silberfische ideale Lebensbedingungen vor.
Üblicherweise sind perfekte „Silberfisch-Klimabedingungen“ zwar insbesondere in Bad, Keller oder Küche gegeben. Wird das Schlafzimmer jedoch nicht ausreichend belüftet, können sich Silberfische auch dort durchaus einquartieren.
Sind Silberfische im Bett gefährlich?
Prinzipiell sind Silberfische für den Menschen nicht gefährlich. Sich das Bett mit ihnen zu teilen, dürfte für die meisten Menschen aber dennoch kein angenehmer Gedanke sein. Nichtsdestotrotz geht selbst im Bett keine Gefahr von Silberfischen für den Menschen aus. Schließlich können die kleinen Tiere den Menschen weder stechen noch beißen. Auch durch Silberfische übertragene Krankheiten sind nicht bekannt.
Silberfische können in seltenen Fällen im Bett auftauchen, da es die Tiere warm und dunkel lieben. Auch die im Bett oft reichlich vorhandenen Hautschuppen und Hausstaubmilben ziehen die Tiere an und dienen ihnen als Nahrung. Dass sich Silberfische aber wirklich einmal im Bett auf Nahrungssuche begeben, ist eher unwahrscheinlich. Nicht zuletzt könnte das auch damit zusammenhängen, dass Silberfische echte Fastenkünstler sind. Wenn es darauf ankommt, können sie für bis zu zehn Monate komplett auf Nahrung verzichten, bevor sie sich auf Nahrungssuche unter Decken und Kissen verirren.
Silberfische als Warnsignal für Allergiker
Wie schon erwähnt, sind Silberfische für den Menschen nicht gefährlich. Sie übertragen keine Krankheiten und könne auch nicht stechen oder beißen. Stattdessen ernähren sich die anspruchslosen Silberfische überwiegend von alten Textilien, pflanzlichen Fasern (z.B. Papier), Tapetenkleister, Hautschuppen, Hausstaubmilben und deren Kot sowie von Schimmelpilzen.
Gerade aufgrund dieser Ernährungsgewohnheiten können Silberfische aber gerade für Allergiker ein deutliches Warnsignal sein. Zwar lösen die kleinen Krabbeltiere selbst keine Allergien aus. Ihr Auftauchen im Schlafzimmer, Bett oder in einem anderen Raum kann aber ein Zeichen dafür sein, dass in dem Raum ein Schimmelbefall vorhanden ist. Schließlich gehören Schimmelpilze zu den Lieblingsspeisen der kleinen Tiere. Außerdem können Silberfische, die sich plötzlich im Bett breit machen, auch darauf hindeuten, dass im Nachtlager besonders viele Hausstaubmilben bzw. deren Kot vorhanden ist.
Kommen Silberfische in der Wohnung vermehrt vor, ist das gerade für Allergiker besonders bedenklich. Wie schon zuvor beschrieben, kann ihr Auftauchen sowohl auf einen Schimmel- als auch auf einen starken Milbenbefall hindeuten. Bei empfindlichen Menschen können sowohl Schimmel als auch Milbenkot darum weiterhin zu Allergien und anderen Beschwerden führen.
Was tun gegen Silberfische im Schlafzimmer? 7 Tipps gegen Silberfische
Niemand möchte sich das Schlafzimmer gerne mit kleinen Krabbeltieren teilen – auch nicht dann, wenn sie eigentlich ungefährlich sind. Allerdings gibt es einige effektive Maßnahmen, die dafür sorgen, dass sich Silberfische erst gar nicht im Schlafzimmer einnisten bzw. auch aus anderen Räumen schnell wieder verschwinden:
Regelmäßig richtig Lüften
Silberfische siedeln sich dort besonders gerne an, wo nur unregelmäßig oder unzureichend gelüftet wird. Sinnvoll ist es darum, insbesondere Schlafräume etwa zweimal täglich zu lüften. Dabei sollte das Fenster komplett geöffnet werden. Nur so kann ein effektiver Austausch von feuchter gegen trockene Luft stattfinden.
Silberfischfalle
Eine natürliche „Silberfischfalle“ lässt sich leicht aus einer Kartoffel und einer Plastiktüte konstruieren. Hierzu wird eine halbe Kartoffel einfach über Nacht in eine Plastiktüte (z.B. einen Gefrierbeutel) gelegt und so platziert, dass die Silberfische in die Tüte krabbeln können. Am nächsten Morgen können die in der Tüte gefangenen Silberfische dann nach draußen befördert und freigelassen werden.
Abflüsse verschließen
Oft bahnen sich Silberfische über den Abfluss einen Weg in die Wohnung. Tagsüber verstecken sich die Tiere dann im Waschbecken- oder Duschabfluss und wandern in der Nacht durch die Wohnung. Es kann darum sinnvoll sein, Abflüsse über Nacht zu verschließen.
Kälte gegen Silberfische
Haben die Silberfische bestimmte Objekte (z.B. Bücher) befallen, hilft es, den betroffenen Gegenstand in eine Plastiktüte verpackt über Nacht ins Gefrierfach zu legen. Derart tiefe Temperaturen überleben die kleinen Krabbeltiere nicht.
Silberfische mit Backpulver bekämpfen
Tauchen Silberfische im Bett, Schafzimmer oder einem anderen Raum auf, können sie mit Backpulver bekämpft werden. Dazu wird einfach etwas Backpulver mit Zucker gemischt und auf einem kleinen Teller als Silberfischfalle aufgestellt. Der Zucker lockt die ungebetenen Gäste an, sodass sie von dem Gemisch fressen. Später bläht das Backpulver dann den Silberfisch-Magen auf und die Tiere sterben.
Ritzen und Fußleisten abdichten
Gerade in Altbauten verstecken sich Silberfische oft hinter Fußleisten oder in Fußbodenritzen. Damit die Tiere nicht nachts in der Wohnung auf Wanderschaft gehen, sollten Leisten und Ritzen gut abgedichtet werden.
Essig gegen Silberfische
Sollten die kleinen ungebetenen Urzeitgäste in anderen Räumen – etwa in Küchenschränken – auftauchen, vertreibt sie der Geruch von Essig. Hierzu können Schränke und Flächen einfach mit etwas Essigwasser ab- oder ausgewischt werden.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Wie wird man Silberfische los?
Silberfische sind nicht gefährlich. Selbst dann, wenn sie einmal im Bett auftauchen sollten, stellen sie keine Gefahr dar. Schließlich können die kleinen Krabbeltiere weder beißen noch stechen und übertragen auch keine Krankheiten. Wer die ungebetenen Gäste dennoch aus der Wohnung vertreiben möchte, sollte darauf achten, regelmäßig zu lüften. In feuchten, wenig belüfteten Räumen fühlen sich Silberfische nämlich besonders wohl. Außerdem kann es helfen, Abflüsse nachts zu verschließen und Fußleisten abzudichten, um den Silberfischen den Weg in die Wohnung zu versperren.
Können Silberfische beißen?
Silberfische sind völlig ungefährlich. Sie könne weder stechen noch beißen und übertragen auch keine Krankheiten. Gerade im Bett oder Schlafzimmer sind die kleinen Urtiere aber dennoch eher ungebetene Gäste.
Wie gelangen Silberfische ins Bett oder Schlafzimmer?
Gerade in Altbauwohnungen verstecken sich Silberfische oft in Fußbodenritzen oder hinter Fußleisten. Allerdings können sie sich auch in Neubauten leicht über Dusch- oder Waschbeckenabflüsse einschleichen.
Quellen
Gebhardt, Ulrike: Lichtscheue Papierfresser mit Schuppen; in: https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2012-02/unterschaetztes-tier-silberfischchen; Stand: 02.03.2018 (zuletzt abgerufen am 14.08.2020)
Unger, Wibke und Schöne, Katrin: SiLK – SicherheitsLeitfaden Kulturgut, 10. Schädlinge / Schimmel, Welche Insekten befallen welche Materialien?; in: http://www.konferenz-kultur.de/SLF/schaedlinge/slf_schaedlinge_einleitung.php; zuletzt abgerufen am 14.08.2020
Warum gibt es gerade so viele Silberfischchen?; in: https://www.br.de/radio/bayern1/silberfische-wohnung-schimmel-100.html; Stand: 22.07.2020 (zuletzt abgerufen am 14.08.2020)
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