Wie wichtig guter Schlaf ist, merken die meisten Menschen erst dann, wenn sie auf die gewohnt erholsame Nachtruhe verzichten müssen. Bei Frauen kann die Schwangerschaft Auslöser für Schlafstörungen und andere Schlafprobleme sein. Darüber hinaus können es aber auch Ratschläge und Warnungen rund um das Schlafen in der Schwangerschaft sein, die werdenden Müttern den Schlaf rauben. In welcher Position Schwangere am besten und sichersten Schlafen und wie sich Schlafstörungen auch in der Schwangerschaft behandeln oder vermindern lassen, zeigen wir hier.
Schlafen in der Schwangerschaft – Das Wichtigste in aller Kürze
- Viele Schwangere haben ein erhöhtes Schlafbedürfnis
- Mit Fortschreiten der Schwangerschaft leiden viele Frauen unter Ein- und Durchschlafproblemen
- Die Verwendung eines Schwangerschaftskissens kann helfen, eine angenehme Liegeposition zu finden
- Insbesondere gegen Ende der Schwangerschaft sollten die Rückenlage und das Schlafen auf der rechten Körperseite vermieden werden
- Schwangeren, die unter stressbedingten Schlafstörungen leiden, können Akupunktur oder Achtsamkeitstraining helfen
Inhalt des Artikels
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Schlafstörungen bei Schwangeren sind keine Seltenheit
Gerade in der Schwangerschaft wird vielen Frauen ans Herz gelegt, auf ausreichend Entspannung und genügend Schlaf zu achten. Das ist wenig verwunderlich, schließlich werden dem Körper der werdenden Mutter in der Schwangerschaft echte Höchstleistungen abverlangt.
Zu Beginn der Schwangerschaft ist der Ratschlag für die meisten Schwangeren außerdem recht leicht umsetzbar. Gerade in den ersten Wochen ist viel Schlafen in der Schwangerschaft nämlich ein weit verbreitetes Phänomen. Schreitet die Schwangerschaft dann allerdings voran, fällt es vielen Frauen immer schwerer, wirklich erholsam schlafen zu können.
Dass werdende Mütter mit Fortschreiten der Schwangerschaft in der Nacht immer wieder aufwachen oder erst gar nicht in den Schlaf finden, kann dabei verschiedenen Gründe haben:
- Sorgen um das Baby oder die richtige Schlafposition lassen die Schwangere keine Ruhe finden.
- Gelegentlich können schon zu Beginn der Schwangerschaft hormonelle Veränderungen zu (Ein-)Schlafproblemen führen.
- Häufiger Harndrang weckt die Schwangere immer wieder auf.
- Der wachsende Babybauch macht es fast unmöglich, eine angenehme Schlafposition zu finden.
- Das Baby wird gerade dann besonders aktiv, wenn seine Mutter schlafen möchte.
Wie sollte man in der Schwangerschaft schlafen?
Die richtige Schlafposition ist besonders wichtig, um angenehm und entspannt schlafen zu können. Gerade zum Ende der Schwangerschaft hin, ist es gar nicht mehr so einfach, die optimale Liegeposition zu finden. Schließlich werden bestimmte Liegepositionen entweder als unbequem empfunden oder lösen längerfristig Hüftschmerzen während des Schlafens in der Schwangerschaft aus.
Prinzipiell gilt allerdings: Auch Schwangere dürfen grundsätzlich jede Schlafposition wählen, die ihnen angenehm ist. Aufgrund des wachsenden Babybauchs werden ungünstige Liegepositionen ohnehin meist ganz automatisch vermieden. Um Schwangerschaftskomplikationen zu vermeiden ist es jedoch hilfreich, bestimmte Liegepositionen auch aus medizinischen Gründen eher nicht einzunehmen:
In der Schwangerschaft auf dem Bauch schlafen
Sofern der werdenden Mutter diese Liegeposition (noch) angenehm ist, ist das Schlafen in Bauchlage unproblematisch bzw. erlaubt. Dem Baby schadet diese Schlafposition nicht. Schließlich wird das Ungeborene von Fruchtwasser umgeben, sodass es „gut gepolstert“ und geschützt ist. Üblicherweise wird die Bauchlage mit wachsendem Bauchumfang für Schwangere jedoch recht unbequem. Üblicherweise wird diese Liegeposition im Schlaf – auch unbewusst – nicht mehr eingenommen.
In der Schwangerschaft auf dem Rücken schlafen
Zu Beginn der Schwangerschaft stellt das Schlafen in Rückenlage kein Problem dar und ist bequem. Geht die Schwangerschaft jedoch dem Ende zu, wird das Schlafen auf dem Rücken üblicherweise als wenig komfortabel empfunden. Schließlich drückt das, gegen Ende der Schwangerschaft, recht hohe Gewicht des Bauches auf inneren Organe, Nerven und Venen. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch für das Ungeborene gefährlich werden:
Im Rahmen einer neuseeländische Studie wurde festgestellt, dass das Schlafen auf dem Rücken in der Spätschwangerschaft zu einer Minderdurchblutung der Plazenta und zu einer verringerten Herzaktivität bei Ungeborenen führen kann. Grund dafür ist das hohe Gewicht des Bauches, das in Rückenlage auf die Hohlvene drückt. Hierdurch wird der Blutfluss insgesamt gedrosselt und auch das Kind kann hiervon beeinträchtigt werden.
In der Schwangerschaft auf der Seite schlafen
Um eine ausreichende Durchblutung sicherzustellen und gleichzeitig dennoch entspannt zu schlafen, wird Schwangeren dazu geraten, in Seitenlage zu schlafen. Gleichzeitig wird jedoch auch empfohlen, möglichst nicht auf der rechten, sondern auf linken Körperseite zu liegen. Nicht selten führt das zu einiger Beunruhigung – schließlich kann niemand wirklich garantieren, die gesamte Nacht über in einer bestimmten Position zu verharren.
Tatsächlich ergaben Untersuchungen, dass auch beim Schlafen auf der rechten Körperseite – ähnlich wie beim Schlafen auf dem Rücken – verstärkt Druck auf die Vena Cava ausgeübt wird. Wie schon erwähnt, ist diese Vene dafür zuständig, sauerstoffärmeres Blut zum Herzen zurück zu transportieren. Lastet ein zu großer Druck auf dieser Vene, wird der Blutrückfluss gestört. Im Ergebnis kann es, wie bereits angesprochen, zu einer Sauerstoffunterversorgung der Plazenta kommen.
Darüber hinaus können, schläft die Schwangere auf der linken Seite, unter anderem auch die Lymphdrüsen besser arbeiten und Flüssigkeit leichter abtransportieren. Das wiederum führt dazu, dass die werdende Mutter weniger stark von geschwollene Beinen und Füßen geplagt wird und gut schlafen in der Schwangerschaft insgesamt leichter fällt.
Obwohl es prinzipiell kein Problem darstellt, einige Zeit in einer anderen Position zu schlafen, ist es durchaus ratsam, in der Schwangerschaft auf das Liegen auf der linken Körperseite zu achten. Beim Beibehalten dieser Schlafposition kann ein Schwangerschafts- bzw. Stillkissen hilfreich sein. Schließlich macht es auch mit wachsendem Bauch eine Seitenlage auf angenehme Weise möglich und hilft dabei, sie beizubehalten.
Durchschlafprobleme und Schlaflosigkeit in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft haben viele Frauen das Bedürfnis, mehr zu schlafen. Leider stellen sich gleichzeitig oft auch schwangerschaftsbedingte Durchschlafprobleme oder sogar echte Schlafstörungen ein. In den meisten Fällen machen sich diese Probleme durch unruhigen Schlaf, nächtliches Aufwachen aufgrund von Harndrang oder häufige Schlafunterbrechungen bemerkbar.
Tipps gegen schlechtes Schlafen in der Schwangerschaft
- Unruhiger Schlaf ist insbesondere im letzten Drittel der Schwangerschaft nicht selten. Grund dafür ist der Umstand, dass es infolge des wachsenden und drückenden Bauches schwer fällt, eine angenehme Schlafposition zu finden. Hier kann es jedoch helfen, in Seitenlage und auf einem Still- bzw. Schwangerschaftskissen zu schlafen.
Alternativ dazu kann auch ein kleineres Kissen zwischen die Knie gelegt werden. Hierdurch werden nicht nur der Rücken und andere belastete Körperpartien abgestützt, sondern auch das Verharren in einer Position und selteneres Aufwachen gefördert.
- Rückt der Geburtstermin näher, werden viele Frauen in der Nacht von häufigem Harndrang geweckt. Das ist normal und hängt damit zusammen, dass die wachsende Gebärmutter auch nachts auf die Blase drückt. Um den häufigen Harndrang zu reduzieren, sollte tagsüber nicht weniger getrunken werden. Kurz vor dem Zubettgehen ist es jedoch ratsam, die Flüssigkeitsaufnahme einzuschränken, um besser schlafen zu können.
Darüber hinaus lässt sich der Schlaf häufig auch mit folgenden Tipps verbessern:
- Essen Sie abends nur eine leichte, kleinere Mahlzeit und verzichten Sie ganz auf koffeinhaltige Getränke
- Legen Sie sich erst dann ins Bett, wenn Sie tatsächlich müde sind
- Heizen Sie das Schlafzimmer nicht zu sehr – etwa 18 Grad reichen hier aus
- Zwingen Sie sich nicht dazu, im Bett zu bleiben, wenn Sie nicht einschlafen können. Nehmen Sie stattdessen ein warmes, entspannendes Bad
- Achten Sie auf regelmäßige Bewegung wie etwa Spazierengehen, um abends leichter müde zu werden
- Können Sie aufgrund von Stress schlecht schlafen, probieren Sie Achtsamkeitsübungen, Yoga oder Akupunktur aus
Die Therapie von Ein- und Durchschlafstörungen selbst mit frei verkäuflichen Arzneimittel wie Baldrian, Melisse oder Hopfen sollte hingegen gerade in der Schwangerschaft immer mit einem Arzt abgestimmt werden. Sofern eine medikamentöse Therapie der Schlafprobleme wirklich notwendig ist, kann der Arzt erprobte Medikamente empfehlen, die auch in der Schwangerschaft kurzfristig eingesetzt werden dürfen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Auf welcher Seite soll man in der Schwangerschaft schlafen?
Prinzipiell dürfen auch Schwangere in jeder Position schlafen, die ihnen angenehm ist. Je weiter die Schwangerschaft jedoch fortschreitet und je größer Gewicht und Umfang des Bauches werden, desto ungünstiger werden einige Schlafpositionen: Insbesondere in Bauch- und Rückenlage sowie beim Schlafen auf der rechten Körperseite kann das Gewicht des Bauches auf innere Organe und Venen drücken und so unter anderem die Sauerstoffversorgung der Plazenta beeinträchtigen. Das Risiko solcher Minderversorgungen ist am geringsten, wenn im letzten Drittel der Schwangerschaft bevorzugt auf der linken Körperseite geschlafen wird.
Dürfen Schwangere auf dem Bauch schlafen?
Auch Schwangere dürfen auf dem Bauch schlafen. Das Kind ist durch das Fruchtwasser ausreichend „gepolstert“ und so bestens vor Druck geschützt. Allerdings wird diese Schlafposition im Verlauf der Schwangerschaft zunehmend unbequemer, sodass sie irgendwann für Schwangere gar nicht mehr in Frage kommt.
Ist es gesund, in der Schwangerschaft auf dem Rücken zu schlafen?
Prinzipiell ist gegen das Schlafen auf dem Rücken insbesondere zu Beginn der Schwangerschaft nichts einzuwenden. Werden Umfang und Gewicht des Bauches jedoch größer, ist es sinnvoll, eine andere Schlafposition zu wählen. Schließlich drückt das Gewicht des Bauches insbesondere in Rückenlage stark auf die inneren Organe. Außerdem kann der ausgeübte Druck die Sauerstoffversorgung der Plazenta beeinträchtigen. Spätestens im letzten Drittel der Schwangerschaft sollte die Rückenlage darum ganz vermieden werden.
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