Lattenrost, Matratze, Bettrahmen und Co. – die Auswahl an Produkten rund ums Bett ist enorm. Verbraucher sind deshalb nicht selten überfordert von der ungeheuren Menge an Produkten in verschiedensten Größen, Arten und Verarbeitungen, die für höchstmöglichen Schlafkomfort im Einzelhandel zu finden sind. Als Antwort darauf hat sich vor einigen Jahren ein Trend entwickelt: Um die Kosten und den Aufwand bei der Auswahl eines Bettsystems so niedrig wie möglich zu halten und um dabei trotzdem von einem besseren Schlaferlebnis zu profitieren, haben sich einige Menschen dazu entschlossen, auf dem Boden zu schlafen. Doch wie gesund ist der Schlaf auf dem Boden wirklich? Wie genau setzt man das Vorhaben am besten um? Was spricht dafür und was spricht dagegen? Diesen und weiteren Fragen sind wir hier genau auf den Grund gegangen!
Inhalt des Artikels
Empfehlungen der Redaktion: Unsere Top 2 Matratzen
*Affiliate Link / Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Auf dem Boden schlafen: Infos im Überblick
- Auf dem Boden kann man entweder auf einer Matratze, einer Matte oder einem Futon schlafen
- Die ersten Nächte können mit Rücken- und Nackenschmerzen enden
- Nach einigen Wochen können die meisten Tester jedoch Erfolge verzeichnen
- Beim Schlafen auf dem Boden auf einer Matratze ohne Belüftung besteht jedoch ein hohes Schimmelrisiko
Wie funktioniert das „auf dem Boden schlafen“?
Der Trend, auf dem Boden zu schlafen, hat Grundlagen in verschiedenen Szenen: Neben der Öko- oder Paleo-Bewegung, die überzeugt von einem Leben nach Steinzeit-Vorbild agiert, schwören auch viele Minimalismus-Anhänger auf die scheinbar ungemütliche Schlafstätte, um sich von unnötigen Gegenständen zu befreien und mehr Platz im eigenen Zuhause zu haben.
Unabhängig davon, weshalb man sich für das Schlafen auf dem Boden entscheidet, ist die Umsetzung in allen Fällen recht ähnlich. Die meisten Bodenschläfer nutzen als Unterlage eine Decke, ein Futon oder auch eine Isomatte – in einigen seltenen Fällen wird auch eine Matratze mit oder ohne Lattenrost verwendet, die ohne Bettgestell auf dem Boden platziert wird.
Wenn man selbst auf dem Boden schlafen möchte, sollte man hierfür ein paar freie Tage einplanen – nach der ersten Nacht auf dem Boden wird man in der Regel nicht allzu erholt aufwachen! Einige Bodenschläfer berichten, dass sie nach dem dritten oder vierten Tag entspannt und erholt aufwachen – bei anderen kann es auch eine oder zwei Wochen dauern. Hierauf sollte man sich einstellen, wenn man dem Schlafen auf dem Boden eine Chance geben möchte.
Was spricht für den Schlaf auf dem Boden?
Auf dem Boden zu schlafen ist ein kontroverses Thema: Befürworter sind von dem Konzept auf ganzer Linie überzeugt, während die Kritiker die Idee für reinsten Humbug halten. Aus diesem Grund können wir hier nur auf die Erfahrungsberichte von Personen eingehen, die tatsächlich auf dem Boden schlafen und von dem Konzept begeistert sind. Es gibt sicherlich auch genügend Erfahrungsberichte von Personen, die mit dem Schlafen auf dem Boden nicht zurechtgekommen sind und sich schließlich wieder für die weiche Matratze entschieden haben. Gerade Senioren und Personen mit schwerwiegenden Erkrankungen der Muskulatur oder der Knochen sollten sich im Vorfeld mit einem Arzt über die Idee beraten und sich unter Umständen doch lieber für eine Matratze entscheiden.
Befürworter des Auf-dem-Boden-Schlafens führen in erster Linie die Natürlichkeit an: Schon unsere Vorfahren haben auf dem Wald- und Wiesenboden geschlafen und laut der Auffassung der Bodenschläfer handelt es sich hierbei um das natürlichste Schlafkonzept, das für uns Menschen vorgesehen ist. Früher oder später sollen deshalb durch den Schlaf auf dem Boden auch Schulter-, Rücken- und Hüftschmerzen gelindert werden – ebenso wie Schlaflosigkeit, Durchblutungsstörungen und die eigene Körperhaltung.
Für die „Freigeister“ und Minimalisten unter den Bodenschläfern hat das Konzept zudem noch weitere Vorteile: Mit nur wenigen Decken kann man buchstäblich überall schlafen. Das Bett kann aus dem Schlafzimmer verbannt werden, wodurch der freie Raum viele andere Möglichkeiten zur Nutzung bietet. Man kann sein neues „Bett“ tagsüber einfach im Schrank verstauen und es überallhin mitnehmen. Dies bietet ein hohes Maß an Freiheit und Flexibilität.
Was spricht gegen den Schlaf auf dem Boden?
Gerade in der ersten Zeit wird man beim Schlafen auf dem Boden mit Schmerzen in allen Körperbereichen zu kämpfen haben: Angefangen beim Druckschmerz, der durch die fehlende Entlastung bestimmter Körperstellen durch eine Matratze entsteht, bis hin zu Muskelkater und Rückenschmerzen wird es einige Beschwerden geben, die gegen das Schlafen auf dem Boden sprechen. Laut den Erfahrungsberichten der Bodenschläfer sollten sich die Beschwerden nach einer gewissen Zeit einstellen – dabei kann es sich um wenige Tage oder um mehrere Wochen handeln. Gerade für Arbeitnehmer und frischgebackene Eltern, die im Alltag ausgeschlafen und ausgeruht sein müssen und sich eine mehrwöchige Testphase aufgrund von wichtigen Verpflichtungen nicht leisten können, kann das neue Schlafmodell deshalb zu einer großen Herausforderung werden. Auch bei schwerwiegenden Knochen- oder Muskelerkrankungen oder anderen körperlichen Beschwerden, die gegen das Schlafen auf dem Boden sprechen könnten, sollte man sich zuvor den Rat eines Arztes einholen.
Fazit: Auf dem Boden schlafen – ja oder nein?
Wie bei vielen anderen Themen auch gibt es auch auf die Frage „Sollte man auf dem Boden schlafen?“ keine pauschale Antwort. Einige Tester berichten, dass sie sich schon nach wenigen Tagen auf dem Boden ausgeruhter, gesünder und fitter gefühlt haben, während andere noch nach mehreren Wochen mit Schmerzen und Einschränkungen zu kämpfen haben. Neben der richtigen Gestaltung des Schlafplatzes (Anzahl bzw. Dicke der Unterlage, Isolierung, welches Kissen?, …) sollte man bei der Umsetzung des Projektes auf den eigenen Körper und vor allem auf den Rat eines Arztes vertrauen. Entscheidet man sich dazu, auf einer Matratze auf dem Boden zu schlafen, sollte man sie jedoch auf jeden Fall regelmäßig lüften, um Schimmel vorzubeugen.
Hat Ihnen der Artikel gefallen?
Wir freuen uns über eine Bewertung.