Das Smartphone ist für viele Menschen ein gern gesehener Bettnachbar. Mit dem Handy am Bett lassen sich vor dem Schlafengehen nicht nur, noch schnell die neuesten Nachrichten empfangen oder die sozialen Netzwerke, updaten. Es fungiert gleichzeitig oft auch als Wecker, spielt Musik, Podcasts oder Hörbücher zum Einschlafen ab. Noch dazu lädt man zur gleichen Zeit seinen Akku für den nächsten Tag auf. Ob das Handy allerdings auch im oder am Bett ein idealer Begleiter ist oder uns vielleicht sogar in Gefahr und um den Schlaf bringt, klären wir hier.
Inhalt des Artikels
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Handy am Bett – Das Wichtigste in Kürze
- Gesundheitsschäden, welche durch, von Smartphones ausgehender Strahlung entstehen, sind wissenschaftlich nicht erwiesen
- Wer kurz vor dem Schlafengehen sein Handy benutzt, schläft jedoch oft schlechter
- Insbesondere Kinder und Jugendliche lassen sich von dem Smartphone um den Schlaf bringen
- Ein Handy im oder neben dem Bett kann Brandgefahr verursachen
Blaues Handylicht verhindert guten Schlaf
Viele Menschen nutzen das Smartphone vor dem Schlafengehen, um die neuesten Instagram-Post zu lesen, einen Podcast zu hören, ein Spiel zu spielen oder etwas anderes vermeintlich entspannendes zu tun. Das mag bei einigen Handy-Nutzern tatsächlich funktionieren. Aber Menschen, die ohnehin unter Schlafproblemen leiden, sind mit dieser Taktik eher schlecht beraten.
Das liegt daran, dass Smartphone-Aktivitäten kurz vor dem Einschlafen der Entspannung entgegensteuern können, anstatt sie zu fördern. Der Übeltäter, der uns dabei um die Entspannung bringt, ist das blaue Licht des Smartphone-Bildschirms:
Das LED-Displaylicht des Smartphones enthält nämlich einen viel größeren Blaulichtanteil als es unser Umgebungslicht zur „Schlafenszeit“ normalerweise tut. Das wiederum hindert unseren Körper am „herunterzufahren“.
Grund dafür: Unser Körper ist daran gewöhnt, dass Tageslicht einen hohen Blauanteil enthält, während zur Schlafenszeit eher rötliches Licht dominiert. Dementsprechend ist die Ausschüttung von Schlafhormonen an das Dominieren des rötlichen Lichts „gekoppelt“.
Starren wir nun vor dem Schlafengehen auf das bläuliche Licht der Smartphones, eines Computerbildschirms oder eines E-Books, wird unserem Körper signalisiert, es wäre mitten am Tag. Hierauf wiederum reagiert unser Körper mit der verminderten Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin, welches übrigens auch als natürliches Schlafmittel eingesetzt wird. Das Einschlafen fällt uns entsprechend schwerer.
Klar, dass unser Körper so leicht aus dem Gleichgewicht und unsere innere Uhr aus dem Takt geraten können. Folge dieses Ungleichgewichts sind darum oft Probleme beim Einschlafen, eine Störung des Schlafrhythmus und die damit verbundene Müdigkeit am nächsten Morgen.
Blaues Licht herausfiltern und besser schlafen
Selbstverständlich ist auch den Smartphone-Entwicklern nicht verborgen geblieben, dass das blaue Handy-Licht uns das Einschlafen erschweren kann. Dementsprechend sind die neueren Versionen der Smartphone-Betriebssysteme OSX, Windows und Android mit Blaulichtfiltern ausgestattet, die für einen höheren Rotlichtanteil des Displaylichts sorgen.
Obwohl sich so nicht alle Wachhalte-Effekte des Smartphones ausschalten lassen, kann durch die Aktivierung des Nacht-Modus zumindest ein Teil des störenden blauen Lichts reduziert werden. Somit müssen diejenigen, die es auch kurz vor dem Schlafengehen nutzen möchten, nicht auf ihr Smartphone verzichten.
Besser wäre es jedoch, glaubt man den Empfehlungen von Forschern der Harvard-Universität, blaues Licht schon bis zu 3 Stunden vor dem Schlafengehen einzustellen.
Das Smartphone hält uns auch durch andere Faktoren wach
Smartphones halten uns nicht nur mit blauem Licht des Monitors, sondern auch mit vielen interessanten Nachrichten und Neuigkeiten, witzigen Katzenvideos und Shopping-Angeboten wach. Obwohl wir meist nur noch kurz etwas nachschauen wollten, sorgt der Informationsstrom oft dafür, dass sich das Einschlafen verzögert und wir teilweise sogar zu wenig schlafen.
Gerade junge Menschen lassen sich dabei von Vibrationen und Benachrichtigungen in einen regelrechten Alarmzustand versetzen, der sie aus Angst, etwas zu verpassen, oft viel zu lange wach hält. Studien belegen dabei, dass gerade der Schlaf von Kindern besonders stark unter den Verlockungen des Smartphones leidet.
Das ist allerdings fatal. Werden Kids nämlich durch Fernseher oder auch das Handy um den Schlaf gebracht, fällt es ihnen oft schwer, überhaupt einen normalen Schlafrhythmus zu entwickeln. Und auch Konzentrationsschwächen und damit verbundene schulische Probleme können aus dem Schlafmangel bzw. der Handynutzung im Bett resultieren.
Strahlengefahr durch das Handy am Bett?
Immer wieder hört man davon, dass die Strahlung, die von Mobiltelefonen ausgeht, krebserregend wäre. Sollte das der Fall sein, wäre es natürlich umso bedenklicher, eine ganz Nacht direkt neben dem Mobiltelefon zu verbringen.
Was aber aufatmen lässt: Bisher gibt es keine Belege dafür, dass die Nutzung oder die, von dem Smartphone ausgehende Strahlung eine Tumorbildung tatsächlich begünstigen würde. Vielmehr kam die bisher größte Smartphone-Langzeitstudie mit über 12.000 Teilnehmern zu dem Ergebnis, dass eine durchschnittliche Handynutzung kein erhöhtes Krebsrisiko mit sich bringt.
Was jedoch erwiesen ist: Wird das Smartphone über das Mobilfunk- oder WLAN-Netz betrieben, werden dadurch hochfrequente Elektro-Magnetfelder erzeugt, die zwar aller Wahrscheinlichkeit nach weder das Erbgut verändern noch Krebs auszulösen, dennoch aber Gewebe erhitzen können. Hierdurch kann etwa eine Verringerung der Spermienqualität hervorgerufen werden, wenn da Handy von Männern in der Hosentasche getragen wird.
Teilweise wird außerdem angenommen, dass die elektromagnetischen Strahlen des Handys bei Menschen, die sensibel auf sie reagieren, Schmerzen, Verspannungen und Schlafstörungen auslösen könnten. Ob zwischen den Symptomen und der elektromagnetischen Handystrahlung dabei tatsächlich ein Zusammenhang besteht, ist jedoch bisher unklar. Dennoch kann es aber sicherlich nicht schaden, das Handy etwas weiter entfernt vom Bett zu platzieren. So wird schließlich auch die Verlockung kleiner, vor dem Einschlafen doch noch einmal zum Smartphone zu greifen.
Achtung, Brandgefahr!
Auch bei modernsten Smartphones kann ein technischer Defekt auftreten. Ärgerlich ist das, wenn das brandneue Handy aufgrund eines Software-Problems plötzlich nicht mehr richtig funktioniert. Wirklich gefährlich kann es jedoch werden, wenn das Gerät aufgrund eines Defekts überhitzt und sich währenddessen neben oder sogar im Bett seines Besitzers befindet.
Das New York Police Department warnte Smartphonebesitzer vor einiger Zeit über Twitter vor der unbekannten Gefahr. Schließlich legen viele Menschen ihr Handy während des Aufladens neben oder sogar auf ihr Bett. Erwärmt sich das Gerät während des Ladevorgangs, kann so eine nicht unerhebliche Brandgefahr entstehen.
Noch größer wird die Brandgefahr dann, wenn das Telefon mit einem falschen oder defekten Ladegerät aufgeladen wird. Oft ist nämlich schon nach kurzer Zeit spürbar, dass sich das Smartphone-Akku außergewöhnlich stark erhitzt.
Darum gilt: Das Handy am besten nur mit einem passenden Ladegerät vom Hersteller und auf nicht brennbaren Oberflächen aufladen! Im oder neben dem Bett sollte das Handy jedoch aus Sicherheitsgründen nicht geladen werden!
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