Einfache Lattenroste ohne Verstellmöglichkeiten sind mittlerweile im Einzelhandel eher die Ausnahme – die meisten Modelle lassen sich sowohl verstellen, als auch einstellen. Während man beim Verstellen die Position des Lattenrosts in der Horizontalen verändert – beispielsweise durch das Aufstellen des Kopf- oder Fußteils – ermöglicht die richtige Einstellung eine Optimierung des Härtegrads verschiedener Bereiche des Lattenrosts. Bei einer falschen Einstellung können Schmerzen die Folge sein – wir verraten deshalb, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Ihren Lattenrost einstellen möchten.
Lattenrost einstellen: Fakten im Überblick
- Über die richtige Einstellung des Lattenrosts entscheiden verschiedene Faktoren
- In erster Linie gehört dazu die bevorzugte Schlafposition
- Auch körperliche Besonderheiten wie ein Hohlkreuz oder eine besonders breite Schulterpartie müssen bedacht werden
- Es gibt zwei verschiedene Arten von Verstellschiebern
- Diese beiden Verstellschieber funktionieren genau gegensätzlich
Inhalt des Artikels
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Lattenroste und ihre Verstellmöglichkeiten
Durch die Verstellschieber von Lattenrosten lässt sich die Härte der einzelnen Latten individuell einstellen. Hierfür gibt es zwei unterschiedliche Arten von Verstellschiebern: die O-Schieber und die T-Schieber.
Die O-Schieber umfassen eine doppellagige Leiste. Schiebt man den Verstellschieber nach außen, bewegen sich die Lagen der Leiste aufeinander zu und werden dadurch verstört – die jeweilige Leiste wird dadurch fester, wodurch ein härteres Liegegefühl entsteht. Je weiter man die Schieber aufeinander zu in Richtung Mitte schiebt, desto weicher und nachgiebiger wird die Leiste.
Genau umgekehrt funktionieren die sogenannten T-Schieber, bei denen die Kunststoffschieber zwischen den doppelten Leisten verlaufen. Hierbei wird die Leiste härter, sobald sich die beiden Schieber in der Mitte befinden. Je weiter die Schieber nach außen verschoben werden, desto mehr Freiraum ist zwischen den beiden Leisten und desto größer wird ihre Nachgiebigkeit.
Lattenrost einstellen nach Schlafposition
Neben dem eigenen Gewicht, dem Härtegrad und dem Kernmaterial der Matratze sowie besonderen körperlichen Gegebenheiten entscheidet auch die eigene Schlafposition darüber, wie der Lattenrost eingestellt werden sollte. Dabei gibt es verschiedene Einstellungen für Seiten-, Bauch- und Rückenschläfer.
Rückenschläfer: Die Grundeinstellung
Für die Grundeinstellung, die für Rückenschläfer optimal geeignet ist, bilden die O-Verstellschieber ein V. Die Spitze, an dem der Lattenrost am weichsten ist, sollte zum Fußende zeigen – hier sollte das Becken zum Liegen kommen, da hier der größte Druck auf den Körper wirkt. Je schwerer der Körper ist, desto weiter müssen die Verstellschieber in V-Form nach außen geschoben werden. Bei T-Verstellschiebern funktioniert das Ganze in umgekehrtem Aufbau.
Bauchschläfer: Die einfachste Einstellung
Damit der Rücken von Bauchschläfern beim Schlafen nicht durchhängt, benötigen Bauchschläfer eine gute Abstützung in allen Bereichen. Hierbei sollte keine Schulterzone entstehen – am besten schieben Bauchschläfer die Verstellschieber deshalb nach ganz außen, sodass der Lattenrost so fest wie möglich eingestellt ist.
Seitenschläfer: Die Schulterzone macht‘s
Seitenschläfer müssen ihre Matratze so anpassen, dass die Schulterzone möglichst flexibel ausfällt, sodass dieser Körperbereich optimal einsinken kann. Hier bildet man zunächst die Basiseinstellung, die auch für Rückenschläfer optimal ist, und passt daraufhin die oberen Schieber an die eigenen Bedürfnisse an. Voraussetzung hierfür ist selbstverständlich, dass sich die obersten Schieber auch im Schulterbereich befinden. Hier werden die Verstellschieber mit O-Schiebern zusammengeschoben, um eine weiche Schulterzone zu ermöglichen. Befindet sich in der Schulterzone kein Schieber, so behält man als Seitenschläfer die Basiseinstellung bei.
Skoliose, Bandscheibenvorfall und Co.: Den Lattenrost an Schmerzen anpassen
Ein Lattenrost lässt sich auch an die besonderen Bedürfnisse von Personen mit Rücken- und Gelenkbeschwerden anpassen, indem die entsprechenden Federleisten richtig eingestellt werden. Auch Fehlstellungen, bedingt durch Skoliose oder ein Hohlkreuz können auf diese Weise ausgeglichen werden.
Hohlkreuz: Unterstützung ist wichtig
Bei einem Hohlkreuz sollte der Mittelbereich richtig abgestützt werden, während der Beckenbereich weicher einsinken sollte. Beim Hohlkreuz sollten deshalb die obersten O-Schieber im mittleren Bereich, die mittleren Schieber ganz außen und die untersten Schieber ganz innen eingestellt werden.
Lendenwirbel- und Bandscheibenprobleme: Die Königsdisziplin
Bei Lendenwirbel- und Bandscheibenproblemen muss man besonders gut auf die Einstellung des Lattenrosts achten. In diesem Fall sollten die drei oberen Schieber nach ganz außen geschoben werden, um eine gute Stützung gewährleisten zu können. Die drei unteren Schieber werden indes wieder V-förmig angeordnet – hierbei sollte zwischen den Schiebern der unteren Leiste etwas Platz gelassen werden, sodass diese Leiste nicht zu nachgiebig wird.
Zudem gibt es bei einigen Lattenrosten noch die Möglichkeit, die Höhe der einzelnen Latten einzustellen. Hierbei wird eine zusätzliche Abstimmung der Liegehärte ermöglicht – indem die Federleisten angehoben oder gesenkt werden, wird auch der Druck auf die Matratze verstärkt oder verringert. Hierfür existieren meist fünf Stufen:
- Stufe 1: Ruheposition
Hierbei liegt die Leiste komplett auf den Holmen auf. Diese Einstellung entspricht weichem Liegekomfort. - Stufe 2 – 4: Mittlere Positionen
Hierbei kann die Leiste nach und nach erhöht werden. Je höher die Stufe, desto fester ist das Liegegefühl an der jeweiligen Stelle. - Stufe 5: Hohe Position
Hierbei steht die Leiste maximal hervor, wodurch besonders fester Liegekomfort entsteht.
Beim Einstellen der Höhe des Lattenrosts sollte man darauf achten, dass Übergänge geschaffen werden – Leisten in Stufe 1 sollten demnach nicht neben Leisten in Stufe 5 liegen.
Hohlkreuz-Einstellung
Beim Hohlkreuz fällt die Leisteneinstellung im Lordosebereich, dem leicht nach vorn gewölbten Bereich der Wirbelsäule, fester aus als im angrenzenden Rücken- und Beckenbereich. Bei einem Hohlkreuz sollte man die Leiste demnach anheben – die Höhe ist dabei von der Ausprägung der Lordose abhängig. Bei Bedarf kann hier auch der Maximalbereich in Härte und Höhe des Lattenrosts eingestellt werden. Die Federleisten unter der Lordosestütze sollten jedoch ein bis zwei Stufen niedriger eingestellt werden, sodass ein weicher Übergang zur Schulter- und Beckenpartie entsteht.
Bodybuilder-Einstellung
Bodybuilder und Menschen mit natürlich breiten Schultern sollten alle Leisten der Lordosestütze auf Stufe 2 anheben. Die Verstellschieber werden indes an den Übergängen zu anderen Körperzonen weich und in der Mitte der Lordosezone auf fest eingestellt.
Schulterentlastung-Einstellung
Bei Schulterschmerzen sollte die unterste Leiste auf die mittlere Stufe eingestellt werden. Die mittlere Leiste wird indes in die Maximalposition auf Stufe 5 eingestellt, während die wichtigste Leiste im Übergang zur Schulterpartie auf Stufe 3 oder 2 eingestellt werden sollte.
Woran erkennt man einen guten Lattenrost beim Kauf?
Was genau einen „guten“ Lattenrost ausmacht, ist von den eigenen Anforderungen und Voraussetzungen abhängig. Ein hoher Liegekomfort wird dabei durch möglichst viele schmale Latten mit geringem Abstand zueinander gewährleistet. Möglichst viele Verstellmöglichkeiten sind selbstverständlich ebenfalls von Nutzen – allerdings nur, sofern man sie auch entsprechend passend einstellt. Beim Einstellen kann unter Umständen eine zweite Person hilfreich sein, welche die Lage mit der jeweiligen Einstellung beurteilen und ggf. anpassen kann.
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