Der Mond scheint auf den ersten Blick ein wandelbarer Himmelskörper zu sein: Er ändert ständig sein Erscheinungsbild. In manchen Nächten ist er kaum oder gar nicht sichtbar. In anderen hingegen sieht er wie eine Sichel oder eine große, leuchtende Kugel aus. Klar ist: Selbstverständlich ändert der natürliche Erd-Satellit seine Form und sein Aussehen nicht wirklich. Vielmehr wird er von der Erde aus nur unterschiedlich wahrgenommen. Warum das so ist, was es mit den Mondphasen auf sich hat und ob sie vielleicht sogar unseren Schlaf beeinflussen, zeigen wir hier.
Mondphasen – das Wichtigste in aller Kürze
- Die verschiedenen Erscheinungsbilder des Mondes werden Mondphasen genannt
- Die Mondphasen entstehen, weil der Mond seinen Standort ändert und von der Erde aus unterschiedlich große, beleuchtete Teile des Mondes sichtbar sind
- Der Mond selbst leuchtet nicht – er wird von der Sonne erhellt
- Die Mondphasen haben keinen nachgewiesenen Einfluss auf die Schlafqualität des Menschen
Inhalt des Artikels
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Was sind Mondphasen?
Der Mond hat viele verschiedene Gesichter. Mal erscheint er als Sichel, mal ist er gar nicht sichtbar und leuchtet dann einige Zeit später wieder als helle Kugel. Diese verschiedenen Erscheinungsbilder des Mondes werden zusammenfassend Mondphasen genannt. Doch wie entstehen diese Mondphasen, wenn sich doch der Mond selbst gar nicht verändert?
Die verschiedenen Mondphasen wie Vollmond, Neumond oder Halbmond entstehen durch die unterschiedliche Perspektive, aus der der Mond von der Erde aus sichtbar ist. Je nach Mondphase, ist meist nur ein bestimmter Teil einer beleuchteten Mondseite sichtbar.
Die eingeschränkte bzw. veränderliche Sichtbarkeit des Mondes hängt damit zusammen, dass dieser – wie auch die Erde – durch die Sonne immer nur von einer Seite beschienen wird. Anders als oft angenommen, „leuchtet“ der Mond selbst nicht.
Das bedeutet: Das Erscheinungsbild des Mondes ändert sich selbstverständlich nicht. Wohl aber der Blickwinkel der Erdenbewohner auf den Mond. Schließlich befindet sich der Mond in Bezug auf Sonne und Erde ständig in Bewegung: Innerhalb von etwa einem Monat (genauer: 29,5 Tagen) bewegt sich der Mond einmal um die Erde.
Je nachdem, wo sich der Mond gerade befindet, verändert sich auch die von der Erde aus sichtbare und beleuchtete Seite des Mondes. Sie wird größer und kleiner und lässt so die bekannten, sich alle 29,5 Tage wiederholenden Mondphasen entstehen.
Welche Mondphasen gibt es?
Wie schon gesehen, kommen die verschiedenen Mondphasen dadurch zustande, dass der Mond stets in Bewegung ist. Außerdem ist er lediglich eine passive Lichtquelle und reflektiert, das Sonnenlicht, das auf seine Oberfläche trifft. So zeigt der Mond auf seiner Bahn um die Erde ein wechselhaftes Gesicht. Genauer: Er zeigt uns verschieden große Teile seiner beleuchteten Oberfläche. Dieser Wechsel der Mondphasen wird auch Lichtwechsel oder Lunation genannt.
Unterschieden wird dabei zwischen folgenden Mondphasen:
- Neumond: In dieser Mondphase befindet sich der Mond zwischen Erde und Sonne. Von der Erde aus ist in dieser Phase lediglich die unbeleuchtete Mondseite (Nachtseite) sichtbar. Dementsprechend ist der Mond in dieser Zeit kaum oder gar nicht erkennbar.
- Zunehmender Sichelmond: Einige Tage nach Neumond kann man den Mond sichelförmig am Himmel erkennen. Dieses Phänomen wird auch Neulicht genannt. Insbesondere in den ersten Tagen dieser Mondphase kann auf der nicht direkt beleuchteten Mondseite der Erdschein sichtbar werden. Hierzu kommt es, wenn Sonnenlicht nicht direkt auf den Mond trifft, sondern von der Erde reflektiert wird. Sind die Witterungsverhältnisse günstig, ist dann auch der dunkle Mondteil als blasse Kugel erkennbar.
- Zunehmender Halbmond (1. Viertel): In dieser Mondphase wird genau eine Hälfte der erdzugewandten Mondseite beleuchtet. Auf der nördlichen Erdhalbkugel ist dann die rechte, auf der südlichen Erdhalbkugel die linke Mondseite gut sichtbar. Anders sieht es nur in Äquatornähe aus. Hier ist beim Aufgang des Mondes seine obere, beim Monduntergang seine untere Hälfte erkennbar.
- Zunehmender Dreiviertelmond: In den Tagen des zunehmenden Dreiviertelmondes wächst der Anteil der beleuchteten und damit sichtbaren Mondoberfläche deutlich an. Der Mond scheint darum die Form eines Eies zu haben und ist zum Ende dieser Mondphase hin zu oft 99 Prozent ausgeleuchtet. Deshalb ist er kaum noch vom Vollmond zu unterscheiden.
- Vollmond: Genau wie beim Neumond stehen auch bei Vollmond Sonne, Mond und Erde auf einer Linie. Allerdings befinden sich Mond und Sonne – von der Erde aus gesehen – auf entgegengesetzten Seiten. So leuchtet das Sonnenlicht die, der Erde zugewandte Mondseite aus. Im Ergebnis steht der Mond so die ganze Nacht über am Himmel und ist deutlich und groß sichtbar.
- Abnehmender Dreiviertelmond: Nach Vollmond nimmt der Beleuchtungsgrad des Mondes wieder ab. Kurz nach Vollmond unterscheiden sich abnehmender Dreiviertelmond und Vollmond kaum – nach wenigen Tagen bekommt der ehemalige Vollmond jedoch eine deutliche „Delle“ und wird schließlich vom abgeflachten Ei zum Halbmond.
- Abnehmender Halbmond (letztes Viertel): Abnehmender Halbmond und zunehmender Halbmond (1. Viertel) sind quasi identisch. In beiden Fällen ist lediglich die Hälfte der Mondoberfläche beleuchtet und sichtbar. Allerdings unterscheiden sich die beleuchteten Mondseiten.
- Abnehmender Sichelmond: Kurz vor der Neumondphase wird der Mond erneut als schmale Sichel erkennbar. Kurz vor Sonnenuntergang ist er am ehesten sichtbar.
Wie erkenne ich die Mondphasen?
Wie schon gesehen, lassen sich die Mondphasen oft auch mit bloßem Auge leicht voneinander unterscheiden. Viel schwieriger ist meist die Frage zu beantworten, in welcher Phase des Mondzyklus wir uns gerade befinden. Dabei stellt sich besonders oft die Frage, ob gerade ab- oder zunehmender Mond vorherrscht. Schließlich ließe sich so auch ohne Mondkalender ableiten, welche Mondphase als nächstes ansteht und die Frage „Wann ist Vollmond?“ könnte beantwortet werden.
Rückschlüsse über die aktuelle Mondphase lassen sich auch ziehen, ohne den Mondkalender täglich zu befragen. Um die verschiedenen Mondphase zu deuten, gibt es nämlich einige Eselsbrücken, die dabei helfen, sich den Zyklus des Erdtrabanten besser vor Augen zu führen.
Wie genau vorzugehen ist, um die Mondphase bzw. den aktuellen Status des Mondzyklus bestimmen zu können, hängt davon ab, ob sich der Mond-Betrachter auf der südlichen oder nördlichen Erdhalbkugel befindet. Befindet er sich hierzulande und damit auf der nördlichen Erdhalbkugel lässt sich so erkennen, ob der Mond aktuell ab- oder zunehmend ist:
Wird der Mond hierzulande betrachtet, nimmt er stets von links nach rechts zu. Das bedeutet: Für Beobachter auf der Nordhalbkugel sieht es so aus, als würde der helle Teil des Mondes von Tag zu Tag von rechts nach links wachsen. Das setzt sich solange fort, bis der Mond schließlich voll ist. Im Anschluss daran wird der sichtbare Teil des Mondes von rechts nach links immer kleiner.
Dementsprechend ist der zunehmende Mond auf seiner rechten Seite beleuchtet. Der abnehmende Mond hingegen ist auf seiner linken Seite hell. Eine deutsche Merkregel zur Bestimmung der aktuellen Mondphase, die auf der deutschen Schreibschrift basiert, lautet darum folgendermaßen:
Wer den Buchstaben „a“ in Schreibschrift schreibt, beginnt dabei mit dem nach links gerichteten Bogen. Dieser linksgerichtete Bogen des kleinen „a“ zeigt die Sichel des abnehmenden Mondes. Ist der Mond darum auf der linken Seite dick, gerade so, wie ein kleines „a“, ist er abnehmend. Ist die helle Wölbung des Mondes hingegen nach rechts gerichtet – so als würde man ein „z“ in Schreibschrift schreiben – ist der Mond „z“ wie zunehmend.
Wo geht der Mond auf und wie beeinflusst er den Schlaf?
Wie alle übrigen Himmelskörper auch, geht der Mond im Osten auf und im Westen wieder unter. Das hängt damit zusammen, dass der Mond mit der scheinbar drehenden Bewegung des Himmels „mitgeht“, da sich die Erde „unter“ dem Mond dreht – hierüber besteht Einigkeit.
Umstrittener ist hingegen, ob der Mond bzw. die verschiedenen Mondphasen einen Einfluss auf unseren Schlaf haben können. Schließlich nehmen viele Menschen an, dass insbesondere der Vollmond ihre Schlafqualität deutlich beeinflussen könnte. Oft geben Menschen, deren Schlaf unter dem Vollmond leiden soll, an, in Vollmondnächten schlechter und weniger erholsam zu schlafen oder nur schwer einschlafen zu können.
Klinische Studien, die den Einfluss des Mondes auf die Schlafqualität bzw. die Anzahl der Tiefschlafphasen belegen könnten, gibt es aktuelle allerdings nicht. Vielmehr wird von den meisten Schlafmedizinern angenommen, dass es sich bei der „Mondfühligkeit“ vieler um eine Form der selektiven Wahrnehmung bzw. um eine Art der selbsterfüllenden Prophezeiung handelt. Das bedeutet: Die Betroffenen schlafen nicht aufgrund des Vollmondes schlechter, sondern darum, weil sie die „Angst“ vor dem Vollmond schlechter schlafen lässt.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Warum gibt es verschiedene Mondphasen?
Das Erscheinungsbild des Mondes ist scheinbar veränderlich: Mal präsentiert er sich als dünne Sichel, mal als heller runder Vollmond. Selbstverständlich hängt das aber nicht damit zusammen, dass der Mond tatsächlich wachsen oder abnehmen würde. Vielmehr kommen die verschiedenen Mondphasen dadurch zustande, dass sich der Mond in Bezug auf Sonne und Erde stets in Bewegung befindet. Innerhalb etwa eines Monats bewegt er sich um die Erde. Dementsprechend verändert sich auch der Blickwinkel, den wir von der Erde aus auf den Mond haben. Das wiederum führt dazu, dass wir seine beleuchteten Seiten unterschiedlich geformt wahrnehmen.
Welche Mondphasen gibt es?
Der Mond bewegt sich um die Erde und wird dabei von der Sonne beleuchtet. Je nachdem, wo er sich gerade befindet, werden verschiedene Teile des Mondes vom Sonnenlicht erreicht und so von der Erde aus sichtbar. Auf seinem Weg um die Erde durchläuft der Himmelskörper dabei folgende Mondphasen:
- Neumond
- Zunehmender Sichelmond
- Zunehmender Halbmond (1. Viertel)
- Zunehmender Dreiviertelmond
- Vollmond
- Abnehmender Dreiviertelmond
- Abnehmender Halbmond (letztes Viertel)
- Abnehmender Sichelmond
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