Ganz gleich, ob man nun daran glaubt oder nicht: Farben haben eine Wirkung auf uns! Sie können beeinflussen, ob wir uns in einem Raum wohlfühlen oder nicht und erzeugen zudem ganz unterschiedliche Stimmungen. Deshalb spielt gerade die Gestaltung der Schlafzimmer-Farben eine wichtige Rolle. Sie können sogar Einfluss darauf haben, wie gut oder schlecht wir schlafen. Welche Farbe idealerweise ins Schlafzimmer passt und welche Töne besser nur sparsam eingesetzt werden sollten, zeigen wir hier.
Schlafzimmer-Farben – Das Wichtigste in aller Kürze
- Farben wirken auf unser Unterbewusstsein, es ist dabei unerheblich, ob wir an ihre Wirkung glauben oder nicht
- Für mehr „Wohlfühlklima“ im Schlafzimmer sollte der Raum nicht komplett einfarbig gestaltet werden
- Auch zu intensive Farben sollte man vermeiden, denn sie wirken irritierend
- Besser ist eine Kombination aus je einem beruhigenden und einem belebenden, zarten Farbton
Inhalt des Artikels
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So können Farben auf uns wirken
Farben haben Einfluss darauf, wie wir uns fühlen und einen Raum wahrnehmen. Das zeigt sich allein schon daran, dass Räume mit dunklerer Wandfarbe stets kleiner auf uns wirken. Wie wir verschiedene Farben dabei wahrnehmen, ist allerdings alles andere als individuell: Zwar spielen auch Prägungen und Erfahrungen eine Rolle bei der Wahrnehmung von Farben, insgesamt dürfte ihre Rolle dabei jedoch eher untergeordnet sein.
Vielmehr scheint unsere Farbwahrnehmung eine Art Urprägung zu sein. Schließlich wirkt ein dunkler Raum auf so gut wie alle Menschen kleiner und die Farbe Rot wird wohl nur von den allerwenigsten Menschen als kalt empfunden. Belege dafür, dass Farben einen Einfluss auf unsere Wahrnehmungen und Empfindungen haben, liefern außerdem neurowissenschaftliche Studien1, beispielsweise zum Geschmacksempfinden.
So wurde Versuchspersonen eine rote Erdbeertorte einmal auf schwarzen und einmal auf weißen Tellern serviert. Im Ergebnis gaben die Versuchspersonen an, dass die Torte auf den weißen Tellern besser und auch süßer geschmeckt habe. Allerdings war die servierte Torte stets die Gleiche. So konnte gezeigt werden, dass die Farbe des Tellers die Versuchsteilnehmer durchaus beeinflusst hatte, ob sie daran glaubten oder nicht.
Obwohl nicht abschließend geklärt ist, wie genau Farben unser Unterbewusstsein beeinflussen, werden dennoch die Auswirkungen von Farben auf unser Befinden an diesen und vielen anderen Beispielen deutlich.
Diese Wirkung auf unser Unterbewusstsein ist mittlerweile in der Farbpsychologie bekannt. Unter anderem werden die Erkenntnisse effektiv in der Marketing-Branche oder beim Designen neuer Produkte genutzt. Üblicherweise sieht die Wahrnehmung der Farben dabei folgendermaßen aus:
- Rot – Steht für Wärme, Temperament und Energie. Rot wirkt aktivierend
- Rosa – Steht für Sinnlichkeit und Optimismus. Es erzeugt Gelassenheit
- Orange – Steht für Lebendigkeit und Glück. Es wirkt belebend
- Blau – Steht für Harmonie und Frische. Es wirkt entspannend
- Grün – Steht für Geborgenheit und Gesundheit. Es wirkt beruhigend
- Braun – Steht für Erde und Wärme. Es wirkt gemütlich
- Weiß – Steht für Reinheit und Frische. Es wirkt neutralisierend
Welche Schlafzimmer-Farben eignen sich am besten?
Farben können unsere Wahrnehmungen und Empfindungen stark beeinflussen. Deswegen ist die Wahl der richtigen Schlafzimmerfarben ausgesprochen wichtig. Schließlich soll doch gerade hier eine gemütliche, entspannte Atmosphäre entstehen. Eine Wandfarbe, die uns nicht zur Ruhe kommen lässt und um den Schlaf bringt, wäre hingegen alles andere als erwünscht.
Farbgestaltungsexperten raten dazu, Räume farblich nicht monothematisch zu gestalten. Für das ideale Wohlfühlklima sorgt stattdessen eine Mischung aus beruhigenden und anregenden zarten Farben. Dabei sollten etwa zwei Drittel des Zimmers in eher beruhigenden und nur ein Drittel des Raumes in der belebenden Farbe gestaltet werden. So wird ein ideales Raumklima geschaffen, um abends leichter in den Schlaf zu finden und morgens belebt sowie aktiv in den Tag zu starten.
Dagegen sollten eine einzige oder zu intensive Schlafzimmerfarben vermieden werden und das gilt nicht nur im Schlafgemach. Farbmedizinisch betrachtet wirkt eine einzige, intensive Farbe nämlich schnell unangenehm, aufwühlend und irritierend.
Zudem spielt selbstverständlich auch die Größe des Schlafzimmers für seine Farbgestaltung eine Rolle. Kleine Schlafzimmer sollten dabei eher hell gestaltet werden. Schließlich wirkt das Zimmer durch eine helle Wandfarbe insgesamt größer und luftiger.
Große, lichtdurchflutete Schlafzimmer hingegen können auch eine Wandfarbe in einem dunkleren Ton vertragen. Insgesamt muss aber darauf geachtet werden, den Raum durch die dunkle Farbe nicht zu beengt wirken zu lassen. Letzteres gelingt am besten, wenn eine dunklere Wand durch drei helle, in Naturfarben gestaltete Wände ergänzt wird. Das ist unter anderem sinnvoll, da helle Naturfarben laut der Feng Shui-Lehre ohnehin den Schlaf verbessern sollen.
Weiße Wände im Schlafzimmer?
Gerade kleine Räume wirken durch helle Schlafzimmerfarben größer und auch freundlicher. Bleibt die Wand dabei aber komplett weiß, erinnert uns das unterbewusst schnell an eine Arztpraxis oder das Büro. Im Ergebnis bringt uns das zwar nicht zwangsläufig um den Schlaf, wirkt aber auch nicht beruhigend oder fördert das Einschlafen. Besser ist es darum, das Weiß durch ein paar warme, gemütliche Farbakzente zu ergänzen.
Warme Erdtöne im Schlafzimmer
Eine ideale Ergänzung, beispielsweise auch zu einer ansonsten weißen Wand, sind dezente, erdige Töne wie Beige oder Sand. Die warmen Farben erzeugen eine gemütliche, ruhige Atmosphäre und können uns so beim Einschlafen helfen.
Rot oder Violett als ideale Schlafzimmer-Farben?
Rot steht für Liebe und Energie. Das könnte vielen auch im Schlafzimmer gefallen. Allerdings wirkt gerade kräftiges, intensives Rot schnell irritierend und kann uns aufwühlen. Klar, dass es gerade beim Einschlafen mehr als hinderlich ist. Ähnliches gilt auch für kräftige Lilatöne. Genauso wie auch eine rote Wandfarbe haben sie keine entspannende Wirkung. Teilweise wird sogar angenommen, dass sie Alpträume hervorrufen können.
Grün oder Blau für erholsamen Schlaf
Erholsamer Schlaf und maximale Entspannung sollen gerade in einem blauen Schlafzimmer möglich sein. So hilft blaue Farbe, die für Harmonie und Frische steht, nicht nur beim Entspannen. Zusätzlich soll sie auch den Blutdruck senken und Einschlafstörungen vorbeugen.
Wer hingegen kein Blau mag, kann genauso gut auch zu grüner Wandfarbe fürs Schlafzimmer greifen. Das natürliche Grün wirkt nämlich harmonisierend und hebt außerdem auch beim Aufstehen die Stimmung.
Wandfarben und ihr Einfluss auf das Schlafklima
Wandfarbe | Stimmung im Schlafzimmer |
---|---|
Weiß | Freundlich, hell, kann kühl wirken und sollte durch warme Farben ergänzt werden |
Warme Naturtöne (Beige, Sand, Champagner) | Wirken warm und beruhigen, können Weiß ideal ergänzen |
Rot | Belebend aber auch irritierend |
Lila | Aufwühlend, soll Albträume fördern |
Blau | Soll für Entspannung sorgen |
Grün | Harmonisierend, macht das Aufstehen leichter |
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Welche Wandfarben eigenen sich für kleine Schlafzimmer?
Ein eher kleines Schlafzimmer sollte möglichst in hellen Naturfarben gehalten sein. Helle Farben lassen den Raum größer und luftiger wirken und lassen kein beengtes Gefühl aufkommen. Ist der Raum allerdings komplett weiß, wirkt das schnell kühl und ungemütlich. Das Weiß sollte darum von einem hellen Naturton wie Beige oder Sand ergänzt werden.
Welche Schlafzimmer-Farben eignen sich für große Zimmer?
In einem großen, lichtdurchfluteten Schlafzimmer kann die Wandfarbe ruhig etwas dunkler sein. Ist eine Wand beispielsweise in einem dunkleren Braunton gehalten, kann das dem Schlafzimmer mehr Gemütlichkeit verleihen. Die übrigen Wände sollten allerdings dennoch eher hell bleiben. Auch ein großer Raum wirkt mit zu vielen dunklen Wände nämlich eher beengt.
Welche Wandfarbe verbessert den Schlaf?
Helle Blautöne erinnern uns unterbewusst an einen wolkenlosen Himmel und sollen beruhigend wirken. Sie eignen sich darum besonders gut, um das Einschlafen zu erleichtern. Darüber hinaus sollen aber auch helle Naturtöne eine entspannende Wirkung besitzen und insgesamt zu einem besseren Farbklima im Schlafzimmer beitragen.
Quellen
1 Stewart, P.C.; Goss, E: Plate shape and colour interact to influence taste and quality judgments, 2013
Goss, Erica, Stewart, Peter C: Plate shape and colour interact to influence taste and quality judgments; in: https://flavourjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/2044-7248-2-27; Stand: 25.10.2013 (zuletzt abgerufen am 18.11.2020)
Rothfischer, Kathrin: Farbtherapie; in: https://www.netdoktor.de/Krankheiten/Alternativmedizin/Farbtherapie-11562.html; Stand: 10.01.2013 (zuletzt abgerufen am 18.11.2020)
Wie Farben im Feng Shui unser Leben beeinflussen; in https://feng-shui.de/farben-im-feng-shui/; Stand: 16.09.2020 (zuletzt abgerufen am 18.11.2020)
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