Sprechen im Schlaf oder sogar Schlafwandeln – die meisten Menschen finden das merkwürdig, denken aber nicht an eine echte Schlafstörung. Wie ein schlechter Scherz kommt es uns darum auch vor, wenn von Sexsomnia die Rede ist. Eine Art des Schlafwandelns, bei der Betroffene sexuelle Handlungen an sich oder mit anderen vornehmen – mit anderen Worten: Sex im Schlaf. Allerdings werden die sexuellen Handlungen dabei weder bewusst ausgeführt, noch können sich Betroffene später daran erinnern. Was es mit der seltenen Schlafstörung auf sich hat und wie sie behandelt werden kann, erklären wir hier.
Sex im Schlaf – Das Wichtigste in aller Kürze
- Sexsomnia ist eine „echte“ Schlafstörung
- Meist tritt die Schlafstörung phasenweise auf
- Äußere Einflüsse wie Stress oder Alkoholkonsum können ihr Auftreten begünstigen
- Wer unter dem ungewollten nächtlichen Verhalten leidet, sollte einen Facharzt aufsuchen
Inhalt des Artikels
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Keine Kontrolle & keine Erinnerung durch Sexsomnia
Im Rahmen einer Untersuchung, bei der Menschen mit Verdacht auf eine Schlafstörung untersucht wurden, stellte sich eher zufällig heraus, dass rund 8 Prozent der Probanden unter Sexsomnia litten. Die seltene und den meisten wohl unbekannte Störung trat dabei bei Männern deutlich häufiger auf, als bei den weiblichen Untersuchungsteilnehmern – die Diagnose der Störung dürfte Betroffene beider Geschlechter jedoch gleichermaßen ratlos und überrascht zurückgelassen haben:
Schließlich zeichnet sich Sexsomnia – eine Schlafstörung, die etwa mit dem Schlafwandeln vergleichbar ist – dadurch aus, dass Betroffene in nur scheinbar wachem Zustand sexuelle Handlungen vornehmen, sich jedoch am nächsten Morgen nicht mehr daran erinnern können. Die vorgenommenen Handlungen können sich dabei auf Masturbieren beschränken – bei Anwesenheit anderer Personen kann es jedoch durchaus auch zur Vollführung des Geschlechtsverkehrs kommen.
Da das Verhalten aber in der sogenannten Non-REM-Schlafphase, der Tiefschlafphase in der wir unsere Augen nur wenig bewegen und besonders tief schlafen, auftritt, kann sich der Betroffene nach dem Aufwachen nicht mehr an das Geschehene erinnern. Auch das Aufwecken des Schlafenden fällt in dieser Schlafphase besonders schwer – obwohl er während seiner Handlungen hellwach wirken kann.
Obwohl die Schlafstörung meist als harmlos anzusehen ist, kann sie dennoch in einigen Fällen dazu führen, dass die betroffene Person sich selbst oder sogar ihren Partner verletzt. Darüber hinaus kann das nächtliche Verhalten des Schlafgestörten auch von seinem Partner als bedrängend oder von ihm selbst als unerwünscht, beschämend und belastend empfunden werden.
Welche Ursachen kann es für Sex im Schlaf geben?
Wie auch beim Schlafwandeln oder der Schlafparalyse, handelt es sich bei Sexsomnia um sogenannte Parasomnien. Hierunter sind unerwünschte Verhaltensweisen zu verstehen, die nur dann auftreten, wenn wir schlafen. Die Ursache des unerwünschten Verhaltens ist jedoch, wie bei den meisten Arten von Schlafstörungen, nur schwer zu ermitteln. Allerdings weiß man heute, dass Sexsomnia weder biologisch bedingt ist, noch durch hormonelle Störungen ausgelöst wird.
Anzunehmen ist jedoch, dass die Störung – etwa so wie auch das Schlafwandeln – durch bestimmte äußere Einflüsse, die Auswirkungen auf unsere Tiefschlafphase haben, begünstigt werden kann. Gemeinsam haben Sexsomnia und Schlafwandeln außerdem, dass beide Formen der Schlafstörung meist episodenweise auftreten.
Auslöser der Sexsomnia- wie auch Schlafwandler-Phasen können dabei etwa Einflüsse wie
- Stress
- Alkohol- oder Drogenkonsum
- anhaltender Schlafmangel
- Fieber oder auch
- Medikamenteneinnahme
sein.
Wie lässt sich die Schlafstörung behandeln?
Obwohl es viele Betroffene gibt, die kaum oder gar nicht unter den nächtlichen Sexsomnia-Episoden leiden, kann die Schlafstörung in bestimmten Fällen ein echtes Problem darstellen. Die Betroffenen selbst und oft auch die Partner leiden unter den unbewussten Annäherungsversuchen in der Nacht.
Von Sexomnia betroffene Patienten können gegenüber ihren Bettnachbarn durchaus gewalttätig werden und sie bedrängen. Es kann sogar passieren, dass sie das Zimmer verlassen und einen Übernachtungsgast unwissentlich belästigen. Dann wird klar, dass die Krankheit in manchen Fällen unbedingt der Behandlung bedarf.
Da es sich, bei der von vielen Menschen rätselhaft erscheinenden Sex-im-Schlaf-Krankheit, um eine „echte“ Schlafstörung handelt, finden Betroffene bei ihrem Arzt oder in einer Schlafklinik Hilfe. Durch eine genaue Analyse des Schlafes können Experten herausfinden, ob eventuell eine andere Schlafstörung (z.B. Narkolepsie, Schlafapnoe, Schlafwandeln) vorliegt und diese gegebenenfalls durch medikamentöse Therapie kuriert werden kann. In den meisten Fällen tritt durch die Therapie sonstiger Schlafstörungen nämlich auch Sexsomnia nicht mehr auf.
In vielen Fällen kann es aber auch bereits ausreichen, die Schlafhygiene zu verbessern und auf bestimmte Substanzen und Verhaltensweisen zu verzichten, die unsere Tiefschlafphase beeinflussen. Geeignete Maßnahmen gegen die unerwünschten nächtlichen Episoden können dabei beispielsweise der Verzicht auf Koffein, Alkohol oder bestimmte Medikamente (z.B. Schlafmittel) bzw. auch das Vorbeugen gegen ständige Übermüdung sein.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Sex im Schlaf – Ist das wirklich möglich?
Menschen können im Schlaf durchaus sexuelle Handlungen an sich oder anderen vornehmen. Dieses Verhalten stellt eine echte Schlafstörung dar, die Sexsomnia genannt wird. Es handelt sich um eine echte Schlafstörung, die etwa mit dem Schlafwandeln vergleichbar ist.
Schlafstörung Sexsomnia – Wie geht Sex im Schlaf?
Die Schlafstörung Sexsomnia ist mit dem Schlafwandeln vergleichbar. In scheinbar wachem Zustand nimmt der Betroffene dabei sexuelle Handlungen an sich oder auch anderen vor. Die ausgeführten sexuellen Handlungen beschränken sich oft auf das Masturbieren. In einigen Fällen kann es aber auch zum Geschlechtsverkehr mit dem Bettnachbarn kommen. Bezeichnend für die Schlafstörung ist, dass sich der Betroffene am nächsten Morgen meist nicht an die vorgenommenen Handlungen erinnern kann.
Warum kommt es zu Sex im Schlaf?
Haben Menschen unbewusst Sex im Schlaf, handelt es sich dabei um eine Schlafstörung, die Sexsomnia genannt wird. Sie ist etwa mit dem Schlafwandeln oder der Schlafparalyse vergleichbar. Wie es zu der unerwünschten Verhaltensweise im Schlaf kommt, ist bisher wenig erforscht. Es wird aber angenommen, dass bestimmte äußere Einflüsse Auswirkungen auf die Tiefschlafphase haben können und Sexsomnia so begünstigen. Zu diesen äußeren Einflüssen können etwa:
- Stress
- Alkohol- oder Drogenkonsum
- Schlafmangel
- Fieber oder auch
- Medikamenteneinnahme
gehören.
Kann man Sexsomia behandeln?
Leidet ein Betroffener unter Sexsomnia, kann er im Schlaf unbewusst sexuelle Handlungen an sich oder anderen vornehmen. Viele Betroffene leiden stark unter dem unerwünschten Verhalten. Obwohl nicht genau geklärt ist, wie es zu Sexsomnia kommt, ist die Schlafstörung dennoch behandelbar. Durch eine Schlafanalyse beim Experten lässt sich nämlich herausfinden, ob noch eine weitere unerkannte Schlafstörung (z.B. Schlafwandeln oder Narkolepsie) vorliegt. Wird diese dann – eventuell medikamentös – behandelt, tritt auch Sexsomnia nicht mehr auf.
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