Am Morgen direkt energiegeladen in den Tag starten, ist nicht Jedermanns Sache. Genau aus diesem Grund lassen sich auch Radio- oder Smartphonewecker mit der Snooze- oder Schlummertaste noch für ein paar Minuten vertrösten. Was man dabei unter „Snoozen“ genau versteht und warum der bekannte Spruch „if you snooze, you lose“ vielleicht doch einen wahren Kern hat, zeigen wir hier.
Snoozen – Das Wichtigste in aller Kürze
- Unter snoozen versteht man ein- oder mehrmaliges Wiedereinschlafen nach dem Weckerklingeln
- Grund für das Bedürfnis zu snoozen kann oft Schlafmangel sein
- Durch snoozen fühlen wir uns tagsüber oft müder und weniger leistungsfähig
- Ein gesunder Schlafrhythmus kann das Snooze-Bedürfnis verhindern
Inhalt des Artikels
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Was bedeutet snoozen überhaupt?
Es gibt Menschen, die sich damit brüsten, morgens schon in aller Frühe topfit aus den Federn zu eilen. So soll der Apple-Chef Tim Cook angeblich schon gegen 4 Uhr morgens Mails beantworten. Und auch der Starbucks-CEO Howard Schultz soll bereits um sechs Uhr (das ist nach seinem Morgenlauf!) höchst produktiv im Büro sitzen.
Es gibt jedoch auch Menschen und diese dürften vielleicht sogar in der Mehrzahl sein, die morgens alles andere als hellwach sind und das Weckerklingeln regelmäßig als echten Horror empfinden. Und genau für letztere Gruppe, die scheinbar immer dann aus dem Schlaf gerissen wird, wenn sie gerade am besten schläft, wurde die Snooz- oder Schlummerfunktion im Radio- oder Smartphonewecker erfunden:
Zwar klingelt der Wecker zu einer festgelegten Zeit, durch das Drücken der Snooze-Taste schweigt er aber noch einmal für ein paar Minuten, bevor er uns dann erneut aufweckt. Bei einigen „Snoozern“ geht das an einem Morgen 5 oder sogar 10 Mal so. Dementsprechend wird unter „Snoozen“, was eigentlich soviel wie „ein Nickerchen machen“ oder „dösen“ bedeutet, der morgendliche Wechsel aus Schlummern und Aufwachen vor dem eigentlichen Aufstehen verstanden.
Der Snooze-Knopf des Weckers wird von vielen als echter Segen empfunden, der das morgendliche Aufstehen weniger „schmerzhaft“ macht. Schlafforscher gehen allerdings davon aus, dass uns Snoozen eher schadet als nutzt. Der Wechsel zwischen kurzem Einschlafen und erneutem Aufwachen soll uns nämlich sogar noch müder machen.
Bereits der Wecker ist ein Problem
Das Problem mit dem Snoozen beginnt bei vielen Menschen bereits mit dem Wecker bzw. dem Weckzeitpunkt. Im schlechtmöglichsten Fall klingelt der Wecker morgens nämlich genau dann, wenn wir uns gerade in einer Tiefschlafphase befinden und uns das Aufwachen darum ohnehin besonders schwer fällt.
Wird nun zudem die Schlummertaste des Weckers benutzt und noch einmal eingeschlafen, beginnt ein neuer Schlafzyklus und verschlimmert das Aufwachproblem sogar noch.
Schließlich folgt der Zyklus unseres Schlafes immer einem bestimmten Muster und beginnt mit einer eher unruhigen Schlafphase. Bis zum nächsten Weckerklingeln kommen wir beim Snoozen über diese unruhige Schlafphase jedoch nicht mehr hinaus. So vergeuden wir wertvolle Energie zwischen unruhigem Schlaf und erneutem Aufwachen und das verschlimmert die „Qual des Aufstehens“ sogar noch.
Snoozen macht noch müder und stört den Schlafrhythmus
Snoozen, sprich: ein morgendlicher ständiger Wechsel zwischen Gewecktwerden und Einschlafen, macht das Aufstehen nicht nur noch schwieriger, sondern kann auch unseren Schlafrhythmus völlig durcheinander bringen. Schließlich macht es der Wechsel zwischen Erwachen und nochmaligem Einschlafen für unser Gehirn schwierig, zwischen Wachwerden und Müdesein zu unterscheiden.
In der Folge fühlen wir uns auch tagsüber eher müde und abgeschlagen. Wir sind zudem weniger leistungsfähig. Und auch die kurz nach dem Aufwachen auftretende „Schlafträgheit“, also das Gefühl der Benommenheit kurz nach dem Aufwachen, hält durch die Verwirrung des Snoozens viel länger oder sogar den ganzen Tag über an.
Mehr Schlaf statt nur zu dösen
Wer sich jeden Morgen stets nach 5 weiteren Schlafminuten sehnt und darum den Snooze-Button betätigt, fühlt sich oft den ganzen Tag über müde. Doch wäre das Müdigkeitsroblem gelöst, wenn die betreffende Person einfach direkt beim ersten Weckerklingeln aufgestanden wäre? Vermutlich nicht. Schließlich trägt nicht allein der Snooze-Button die Schuld an der Müdigkeits-Misere.
Vielmehr ist der chronische Schlafmangel, mit dem immer mehr Menschen zu kämpfen haben, die Wurzel des Schlaf-Übels. Und so wird auch die Schlummertaste im Wecker oder im Handy meist nur genutzt, weil die eigentliche Schlafdauer schlichtweg noch nicht ausgereicht hat. Zwar wird die Tagesmüdigkeit durch zusätzliches Snoozen vielleicht verschlimmert. Das eigentliche Problem ist jedoch das Nichterreichen einer optimalen Schlafdauer!
Chronischer Schlafmangel kann dabei auf lange Sicht nicht nur Tagesmüdigkeit, sondern sogar Übergewicht, ein erhöhtes Diabetesrisiko und viele andere gesundheitliche Nachteile mit sich bringen. Besonders oft ausgelöst wird der Schlafmangel übrigens auch durch die intensive Nutzung von Tablet oder Smartphone im Schlafzimmer. Das bläuliche Licht des Displays hemmt nämlich die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin und lässt uns darum viel schlechter einschlafen.
Der Weg aus der Snooze-Falle
Schlafmangel führt oft dazu, dass wir morgens einfach noch 5 Minuten liegenbleiben möchten. Das Snoozen verwirrt jedoch unser Gehirn und lässt uns den ganzen Tag über weniger gut in die Gänge kommen. Höchste Zeit also, um den Kreislauf aus Schlafmangel und Snoozen zu durchbrechen!
Doch wie soll das gehen? Schließlich wird das Schlafproblem ja nicht dadurch gelöst, dass wir den Wecker einfach zehn Minuten später einstellen und uns dann, ohne zu snoozen, direkt aufraffen? Stimmt. Allerdings kann der Verzicht auf das Snoozen bereits ein erster Schritt zu mehr Leistungsfähigkeit sein. Zusätzlich dazu sollte allerdings auch der Schlafmangel, der das Snoozen überhaupt erst notwendig macht, durch die richtige Schlafhygiene beseitigt werden.
Möglichkeiten, um besser zu schlafen und bereits beim ersten Weckerklingeln gut in den Tag starten zu können, wären z. B.:
Feste Schlafens- und Aufstehzeiten
Um die ideale Schlafdauer, die perfekten Schlafens- und Aufstehzeiten sowie den individuell passenden Schlafrhythmus zu finden, kann sich ein kleines Experiment lohnen. Für einige Wochen kann dabei versucht werden, die Schlaf- und Aufwachzeiten etwas zu variieren, um so das optimale Zeitfenster zu ermitteln. Versuchsweise kann das Schlaf-Zeitfenster dabei je um 30 bis 60 Minuten nach vorne bzw. nach hinten verlagert werden, bis die ideale Zeitspanne gefunden ist, die uns morgens ausgeruht und frisch aufwachen lässt. Das gefundene Zeitfenster sollte danach konsequent eingehalten werden.
Keine Stimulanzien vor dem Schlafengehen
Um das Einschlafen und damit auch das Aufstehen am nächsten Morgen zu erleichtern, sollte auf koffeinhaltigen Getränke, Alkohol und Nikotin etwa 4 Stunden vor dem Zubettgehen verzichtet werden. Schließlich regen diese Substanzen die Hirntätigkeit an, können Schlafunterbrechungen auslösen und so guten Schlaf verhindern.
Auf Handy und Tablet verzichten
Wie bereits erwähnt, können uns auch Tablet oder Handy durch ihr blaues Licht um den Schlaf bringen. Dementsprechend sollte auf ihre Nutzung kurz vor dem Schlafengehen (oder sogar im Bett) verzichtet werden.
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